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"Ich weiß nicht, Charlott'", sagte die Bürgermeisterin, "du oder Lore! Ihr scheint mir ziemlich egal zu sein!" Die Angeredete, die Tochter des Kammerherrn und Amtmanns, retirierte einen Schritt. "Mamsell Lore wird wohl die größere sein", sagte sie leichthin. "Ei was, kleine Gnädige", rief die Mutter meines Freundes, "komm nur heraus aus deiner Ecke und miß dich einmal mit der Mamsell Lore!"

Nichts ist selbstsüchtiger und erbarmungsloser als die Jugend. Aber gleich nach mir war die Bürgermeisterin eingetreten. Nachdem sie die junge Gesellschaft begrüßt und, wie Fritz sich ausdrückte, einen ihrer Generalsblicke im Saal umhergeworfen hatte, schritt sie auf Lore zu und nahm sie bei der Hand. "Damit die Pärchen zueinander passen!" sagte sie zu dem Tanzmeister.

Die Schneiderin beteuerte dagegen, in der ganzen Stadt wisse man es schon. Soeben komme sie von der Bürgermeisterin Scheffelweis, deren Mutter geradezu verlangt habe, daß ihr Schwiegersohn einschreite! Dennoch machte es ihr Mühe, die Damen zu überzeugen. Diederich hatte den Vorgang eher umgekehrt erwartet. Er war zufrieden mit den Seinen. Aber hatten denn die Wände tatsächlich Ohren gehabt?

Eben hatte die Bürgermeisterin die Tür des Hühnerstalles, der von einem hölzernen Zaun umgeben war, erfaßt, und da sie glaubte, daß ihr Kleid an einer Latte festgehakt wäre, suchte sie es ärgerlich loszureißen, wobei sie sich umdrehte und den Druwel gewahrte, der sie beschwor, den Stall nicht zu betreten, welcher vielleicht ein Bezirk des Teufels sei. »Wer ein gutes Gewissen hat, fürchtet den Teufel nichtsagte Frau Armida spitz, riß mit einer scharfen Bewegung ihre Schleppe aus den Händen des Druwel und trat mit stiebendem Schritt unter die Hühner, die erschreckt auseinanderflogen.

'Mutter', sagt' ich, 'die Bürgermeisterin hat deine Sammetmantille. 'Wieso? ich werde doch keine Sammetmantille haben. 'Aber gemacht hast du sie, ja, ja, ganz gewiß, und verschenkt, oder Mutter! Ihre Verlegenheit erweckte einen beschämenden Verdacht in mir, und er hatte ein Gefolge von peinlichen Gedanken. Meine Mutter verheimlichte mir allerlei.