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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Seine Kameraden hatten ihn zum Schalischim ernannt, und so schwor er sich, den Krieg auf das beste zu leiten. Die Überzeugung, daß er daraus nicht zurückkehren würde, reizte ihn dazu, ihn erbarmungslos führen zu wollen. Er kam zu Spendius und sprach zu ihm: »Nimm deine Leute zusammen! Ich werde die meinen herbeiführen! Benachrichtige Autarit! Wir sind verloren, wenn Hamilkar uns angreift!
Autarit schwang sein langes Schwert. Spendius flüsterte dem einen ein Wort zu und versah den andern mit einem Dolche. Die Stärksten suchten sich selbst bezahlt zu machen. Die minder Aufgebrachten forderten, daß die Ablöhnung fortgesetzt würde. Keiner legte mehr die Waffen ab, und der Zorn aller vereinigte sich gegen Gisgo zu stürmischem Hasse. Etliche wollten für ihn eintreten.
Man ließ die Gesandten aus dem Zelte, damit sie sich beraten konnten. Sobald sie allein waren, sprach Autarit zugunsten der zu opfernden Kameraden, und Zarzas sagte zu Spendius: »Warum hast du ihn nicht getötet? Sein Schwert lag dicht neben dir!« »Ihn!« stieß Spendius hervor. Und mehrmals wiederholte er: »Ihn! Ihn!« als ob das ein Ding der Unmöglichkeit und Hamilkar ein Unsterblicher sei.
»Herr,« murmelte Spendius, »ich liebe solch unerwartete Zufälle nicht! Hamilkar kehrt zurück, Naravas verläßt uns ...« »Was tut das?« versetzte Matho verächtlich. Es war ein Grund mehr, Hamilkar durch eine Vereinigung mit Autarit zuvorzukommen!
Da wandte er sein Antlitz Autarit zu und sagte langsam, mit unbeschreiblichem Lächeln: »Entsinnst du dich der Löwen am Wege nach Sikka!« »Das waren unsre Brüder!« erwiderte der Gallier und verschied. Der Suffet hatte von allen diesen Vorgängen nichts bemerkt. Die Stadt vor ihm verdeckte das jenseitige Gelände.
Spendius, Autarit und Naravas hatten den Mut verloren. Er dagegen hatte so viel Kühnheit und Ausdauer an den Tag gelegt, daß ihm alle gehorchten. Salambo ritt hinter ihm durch das ganze Lager. Mathos Zelt lag am Ende, nur noch dreihundert Schritte entfernt von Hamilkars Verschanzungen.
Autarit verlor alle Lust und verlangte schließlich gar nichts mehr von seinen Leuten. Man wich ihm aus, wenn er, seine großen blauen Augen rollend, vorüberschritt. Am Ufer des Haffs angelangt, zog er seinen Waffenrock von Robbenhaar aus, löste das Band, das seine langen roten Haare zusammenhielt, und tauchte sie ins Wasser.
Man wählte sich nach Gutdünken Anschluß an andre Truppenteile. So schlossen sich die Gallier unter Autarit den Zisalpinern an, deren Sprache sie verstanden. Die vier Heerführer kamen allabendlich in Mathos Zelt zusammen, hockten im Kreise um einen Schild und schoben aufmerksam die kleinen Holzfiguren hin und her, die Pyrrhus zur Darstellung von taktischen Hergängen erfunden hatte.
Eine Anzahl Karthager hatten Gisgo freiwillig begleitet, angesehene vornehme Männer, sämtlich zur Kriegspartei gehörig. Man riß sie aus den Zelten und warf sie kopfüber in die Latrinen. Mit eisernen Ketten, die man um ihren Leib schlang, wurden sie an starke Pfähle gefesselt. Nahrung reichte man ihnen auf den Spitzen von Wurfspießen. Autarit, der sie bewachte, überschüttete sie mit Schimpfworten.
Autarit erriet diese Gedanken an seinem Mienenspiel und zollte ihm Beifall. Naravas hob verächtlich den Kopf. Es gab keine Maßregel, die er nicht für verderblich erklärt hätte. Er lächelte nicht mehr. Seufzer entschlüpften ihm, als unterdrücke er den Schmerz über einen unerfüllbaren Traum, die Verzweiflung über ein verfehltes Unternehmen.
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