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Aktualisiert: 14. Mai 2025


In dieser lag zur Linken von vornehmeren Gebäuden nur noch, nach den zahlreich dort aufgedeckten Apollobildern benannt, die casa di Apollo, und dem ihr Nachschauenden kam's wieder, dass sie sich ja auch den Porticus des Apollotempels zum Todesschlaf ausgewählt hatte. So stand sie wahrscheinlich in einem näheren Verband mit dem Cultus des Sonnengottes und begab sich dorthin.

Drauss ragten die Säulen des Apollotempels auf, indes auch nur zur Hälfte mehr, denn eilig häufte sich an ihnen ebenfalls der graue Aschenfall empor. Als Norbert Hanold aufwachte, lag ihm noch das verworrene Geschrei der nach Rettung suchenden Bewohner Pompejis und der dumpf dröhnende Brandungsanschlag der wilderregten See im Ohr.

Doch geht sie, ohne auf ihn zu achten, weiter, legt sich an den Stufen des Apollotempels nieder, und wird vom Aschenregen verschüttet, nachdem ihr Gesicht sich entfärbt, wie wenn es sich zu weißem Marmor umwandelte, bis es völlig einem Steinbild gleicht.

Dabei indess stockte er, denn ihm gerieth schreckhaft in Erinnerung, dass sie gestern plötzlich aufgestanden und davongeschritten sei, als er sie gebeten hatte, sich noch einmal so auf der Stufe, wie auf der des Apollotempels, zum Schlaf hinzulegen, und dunkel brachte etwas in seinem Kopf den Blick, den sie beim Weggang auf ihn gerichtet, damit in Verbindung.

Norbert hatte jetzt so viel Sprachfähigkeit gewonnen, dass ihm möglich fiel, zu antworten: »In der Nacht, als du dich am Forum auf die Stufen des Apollotempels setztest und der Aschenfall vom Vesuv dich zudeckte.« »Ach so damals. Ja richtig das war mir nicht eingefallen. Aber ich hätte mir denken können, dass es eine derartige Bewandtniss damit haben müsse.

Zugleich mit dem Anblick aber war's Norbert hell im Gedächtniss aufgewacht, dass er sie schon einmal so im Traum hier habe gehen seh'n, in der Nacht, als sie sich drüben am Forum ruhig wie zum Schlafen auf die Stufen des Apollotempels hingelegt hatte.

Aber am Stocken seines Athemzuges und Aussetzen seines Herzschlages erkannte er als unzweifelhaft, wem es angehöre. Er hatte gefunden, wonach er gesucht, was ihn unbewusst nach Pompeji getrieben; die Gradiva führte ihr Scheinleben in der mittägigen Geisterstunde noch fort und sass hier vor ihm, so wie er sie im Traum sich auf die Stufen des Apollotempels niederlassen gesehn.

Während er so die Vergangenheit mit seiner Phantasie belebt, sieht er plötzlich die unverkennbare Gradiva seines Reliefs aus einem Hause heraustreten und leichtbehend über die Lavatrittsteine zur anderen Seite der Straße schreiten, ganz so, wie er sie im Traume jener Nacht gesehen, als sie sich wie zum Schlafen auf die Stufen des Apollotempels hingelegt hatte. »Und mit dieser Erinnerung zusammen kommt ihm noch etwas anderes zum erstenmal zum Bewußtsein: Er sei, ohne selbst von dem Antrieb in seinem Innern zu wissen, deshalb nach Italien und ohne Aufenthalt von Rom und Neapel bis Pompeji weitergefahren, um danach zu suchen, ob er hier Spuren von ihr auffinden könne. Und zwar im wörtlichen Sinne, denn bei ihrer besonderen Gangart mußte sie in der Asche einen von allen übrigen sich unterscheidenden Abdruck der Zehen hinterlassen haben.« (G. p.

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