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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Effi, wenn die Herren fort waren, spielte mit dem Kind oder durchblätterte die von Gieshübler nach wie vor ihr zugeschickten Zeitungen und Journale, schrieb auch wohl einen Brief an die Mama oder sagte: »Roswitha, wir wollen mit Annie spazierenfahren«, und dann spannte sich Roswitha vor den Korbwagen und fuhr, während Effi hinterherging, ein paar hundert Schritt in das Wäldchen hinein, auf eine Stelle zu, wo Kastanien ausgestreut lagen, die man nun auflas, um sie dem Kind als Spielzeug zu geben.
Es war an einem Mittwoch, daß die Mädchen und Annie das vorstehende Gespräch geführt und den Streit um die bemängelte Zeile beigelegt hatten. Am andern Morgen ein erwarteter Brief Effis hatte noch den mutmaßlich erst in den Schluß der nächsten Woche fallenden Ankunftstag festzustellen- ging Innstetten auf das Ministerium.
Sie erhob sich und ging auf die Tür zu und horchte: Roswitha schlief schon und Annie auch.
Noch in großer Erregung kam Effi nach Hause. »Denke dir, Roswitha, ich habe Annie gesehen.« Und nun erzählte sie von der Begegnung in dem Pferdebahnwagen. Roswitha war unzufrieden, daß Mutter und Tochter keine Wiedersehensszene gefeiert hatten, und ließ sich nur ungern überzeugen, daß das in Gegenwart so vieler Menschen nicht wohl angegangen sei.
Zuletzt kam auch Roswitha, um den Herrn zu begrüßen, bei welcher Gelegenheit sie sagte, Fräulein Annie ließe sich für heute entschuldigen ein kleiner Witz, auf den sie stolz war und mit dem sie auch ihren Zweck vollkommen erreichte.
Dann gibt es einen Wettstreit, und du sollst sehen, dann hab ich auch noch meine Kräfte.« »Das brauchst du mir nicht erst zu versichern.« So verlief denn auch die Reise. Annie war in der Landluft prächtig gediehen, und was Roswitha geplant hatte, daß sie der Mama in Stiefelchen entgegenlaufen sollte, das gelang auch vollkommen.
»Ja, Annie. Er muß einen großen
Dann mußte Effi erzählen, wie Annie ausgesehen habe, und als sie das mit mütterlichem Stolz getan, sagte Roswitha: »Ja, sie ist so halb und halb. Das Hübsche und, wenn ich es sagen darf, das Sonderbare, das hat sie von der Mama; aber das Ernste, das ist ganz der Papa. Und wenn ich mir so alles überlege, ist die doch wohl mehr wie der gnädige Herr.« »Gott sei Dank!« sagte Effi.
»... Und dann, Johanna, noch eins: Die Frau kommt nicht wieder. Sie werden von anderen erfahren, warum nicht. Annie darf nichts wissen, wenigstens jetzt nicht. Das arme Kind. Sie müssen es ihr allmählich beibringen, daß sie keine Mutter mehr hat. Ich kann es nicht. Aber machen Sie's gescheit. Und daß Roswitha nicht alles verdirbt.« Johanna stand einen Augenblick ganz wie benommen da.
Roswitha war entzückt und freute sich über Annie, die die Händchen nach den Lichtern ausstreckte. Nun war man da.
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