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Aus demselben Grunde baute man auch kein neues Prunkgrab, sondern setzte die Leiche bereits nach 4 Tagen in demjenigen eines anderen Häuptlings bei. Am Tage nach dem Ableben wird die Leiche mit gewöhnlichem Wasser gewaschen; die von Häuptlingen wird bei den 'Ma-Suling zum Flusse gebracht und untergetaucht, die von Freien in der amin Gewaschen.

Nachdem sie in der eigenen amin etwas gegessen haben, holen sie aus derselben Grube, welche der Häuptling gegraben hatte, Erde für den Herd. Das erste Feuer wird aus der amin aja herübergebracht; es darf zwei Tage lang nicht ausgehen.

Er schien mit meinen europäischen Reisegefährten besser als mit mir auskommen zu können, wenigstens schenkte er Demmeni eines Morgens ein schönes Pantherfell und abends zogen Demmeni und Bier in seine amin, um das Grammophon ertönen zu lassen.

Aus allen Wohnungen traten Reihen von jungen Mädchen und Frauen in schöner Kleidung und trugen Schüsseln mit Reis und anderen Esswaren in die amin der trauernden Familie; des Morgens hatten sie in gleicher Weise Brennholz herbeigetragen, um all das Essen zu kochen. Die eigentliche Bestattung ging nachmittags gegen 4 Uhr vor sich.

Diese lagen in Form von zwei gebundenen Schweinen, einem Huhn und zwei Küchlein rechts von den dajung, und einige Männer bemühten sich redlich, die Tiere durch Krauen von einem Überschreien der Gonge zurückzuhalten. Vor der Priesterschar lag ihr Lohn, bestehend in Schwertern, Zeug, Perlen und einem neuen tempajan. Alle Familien der amin aja und auch viele andere hatten hierzu beigetragen.

Der Fussboden, der hier ebenso hoch wie in der Mitte der amin ist, war bis hinter das Haus unter dem weit über die Hinterwand vorspringenden Dache verlängert worden.

Die innere Einrichtung der amin lernt man am besten durch eine Betrachtung der beiden Tafeln 39 und 40 kennen. Erstere zeigt deutlich den Bau des Herdes. In der dunklen Ecke des Hintergrundes befindet sich die Eingangstür, links von ihr die erhöhte Diele mit der Bretterwand, an welcher ein Schild und ein Sonnenhut hängen. Die Hinterwand dieser Kammer ist mit aufgerollten Palmblattsäcken verziert.

Auch aus der Wohnung des Häuptlings begann jetzt ein Kinderauszug: voran gingen die beiden Enkel, gleich hinter ihnen wurden die in der amin im verflossenen Jahre geborenen Kinder der Leibeigenen von ihren Müttern geträgen. Zwar waren die Häuptlingskinder bereits viel zu alt für den Umzug, aber als Söhne des Häuptlings mussten sie ihn noch etliche Jahre mitmachen.

In der Häuptlingswohnung essen die Leibeigenen gesondert, auch schlafen sie in besonderen Abteilungen. Die Sklaven heiraten meist unter einander, aber eine Verbindung mit freien Kajan gehört nicht zu den Seltenheiten. Die Freien übernehmen durch eine Heirat mit Sklaven deren Verpflichtungen, sie "heiraten in die grosse Wohnung" = "ngahawa halam amin aja," wie der offizielle Ausdruck lautet.

Von der Eingangstür an ist dieser Raum folgendermassen verteilt: erst folgt ein Aufbewahrungsraum für Wassergefässe, dann wieder eine in die amin vorspringende Wand z2, an welche sich nach links eine senkrecht stehende Wand z1 anschliesst, die den grossen Küchenraum von dem übrigen Teil der amin gewissermassen trennt.