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Aktualisiert: 13. Juni 2025


"Ja ja", sagte er, indem er das Blatt ansah, ohne etwas darauf zu sehen. "Was denn?" fragte der Amtmann. In dem Augenblick trat Albertine mit einem kleinen Buben aus der Nachbarschaft herein, den sie an der Hand führte. Mannheim sah auf und die Erholung von seiner Todesangst war so sichtbar, daß sich der Amtmann nicht entbrechen konnte, ihn zu fragen, was ihm gewesen wäre? "Nichts", stotterte er.

Albertine warf sich auf die Knie und bat ihn bei seiner Verzeihung, er möchte sie dieses Wort nicht wieder hören lassen. In ihrem Leben sei ihr kein Name unerträglicher vorgekommen.

Ihr Vater, den dies aufmerksam machte, ging den folgenden Tag verstohlner Weise auf ihr Zimmer. Er überraschte sie den Kopf in die Hand gestützt, in einem Meer von Tränen. "Was gibt's hier?" sagte er; "das ist ein ganz neuer Aufzug, Mademoiselle Albertine!"

Als sie so im Zirkel saßen, und auf beider Gesichtern Angst, sich zu verraten, mit tausend Empfindungen kämpfte, kam der kleine Bruder, ein rosiger Junge, von der Freude, so schien es, geboren, mit großem Geschrei in die Stube gerannt und rief: "Albertine! Dein Bräutigam ist da."

»Albertinesagte sie dann zu der Aeltesten, und wandte sich von der düster brennenden Oellampe, die Steffen auf den Ofen gestellt hatte, ab, daß die Tochter ihr nicht in die jetzt wirklich todtenbleichen Züge schauen sollte »ich gehe mit dem Vater heute Abend eine Weile fort den Karl bring ich erst noch zu Bett sollten wir morgen früh nicht bei Zeiten da sein, so so zieh die Kinder an und gieb ihnen zu essen der Brodschrank ist offen, und Milch steht unter der Diele in der Schüssel Du paßt mir auf daß den Kleinen Nichts passirt Du Du bist ja schon ein großes Mädchen

»Geh' nun zu Bett Carl, es ist spätsagte der Vater. »Ich habe mein Abendbrod noch nichtbrummte der arme kleine Bursch. »So? dann wird Dir's Albertine geben und seid brav und folgt ihr «

Albertine, welche ihren Mann inständigst bat, sie soviel möglich aller sogenannten Staatsvisiten zu überheben, fing nun an, das Bedürfnis nach Gesellschaft, das heißt einer Gesellschaft, die ihr nach Herz und Sitten gleichgestimmt war, ziemlich lebhaft zu spüren. Sie wollte es ihrem Manne anfangs nicht sogleich gestehen, aber alle ihre geheimsten Korrespondenzen nach Hause waren voll davon.

Er kam in der Stadt an, wie ein Verbrecher, der zum Gerichtsplatz geführt wird. Alles, was er sah und hörte, alle Fragen, die an ihn ergingen, selbst die Freundlichkeit, mit der der Amtmann und die Seinigen ihn aufzumuntern suchten, waren lauter Folterstöße für ihn. Albertine allein war wider alle ihre Gewohnheit, wenn sie sonst nach der Stadt zu kommen pflegte, ihm heut vollkommen ähnlich.

Albertine begab sich hinweg. Mannheim mußte um Erlaubnis bitten, sich zu entfernen. Die entgegengesetzten Bewegungen, die seine Seele in so kurzer Zeit aufeinander erfahren hatte, überwältigten seinen ganzen Nervenbau; er fühlte die angenehme Hoffnung in seinem Innersten, er werde diesen Abend vielleicht nicht überleben. Der Amtmann wollte ihn nicht fortlassen.

Als Albertine ihren Vater und ihre Geschwister, die sie begleitet hatten, aus dem Gesicht zu verlieren und von lauter fremden und unbekannten Gegenständen sich umgeben zu fühlen anfing, verdoppelte sich die Angst ihres Herzens, und folglich auch die Tränengüsse, in welchen diese sich von ihrer frühsten Jugend an Luft zu machen pflegte.

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