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Aktualisiert: 14. Juni 2025
Ob dieser es nun geahnt hat, daß Akaki Akakiewitsch einen neuen Mantel brauchte, oder ob das so von selber gekommen ist, Akaki Akakiewitsch hatte auf einmal zwanzig Rubel mehr. Und dieser Umstand beschleunigte die Sache. Noch zwei, drei Monate hungern, und Akaki Akakiewitsch hatte die achtzig Rubel beisammen.
Ich sage, darin ward etwas laut, was in den Menschen das Mitleid erregen mußte, so daß wirklich einmal ein junger Mann, der seit kurzem hier angestellt war und nach dem Muster der anderen sich auch allerhand Scherze mit Akaki Akakiewitsch erlaubte, ganz plötzlich davon abließ, als sähe er jetzt alles ganz anders und als hätte sich alles nun vor seinen Augen verkehrt und verwandelt.
Akaki Akakiewitsch fühlte auch so die gebührende Ehrfurcht, war gleich verwirrt und erzählte, soweit Redefreiheit ihm erlaubt war, daß sein Mantel ganz neu, daß er auf eine ganz unmenschliche Weise beraubt worden wäre, daß er sich jetzt an seine Exzellenz wende, damit seine Exzellenz durch ihre Fürsprache etwa ... damit sie sich in Verbindung setze mit dem Herrn Oberpolizeimeister oder sonst jemandem von der Polizei und auf diese Weise nach dem Mantel gesucht werde.
Akaki Akakiewitsch begann nun schon seit einiger Zeit zu fühlen, daß ihn da was im Rücken und auf den Schultern gar heftig zwicke und beiße, trotzdem er sich bemühte, den Weg ins Bureau so schnell wie möglich zurückzulegen.
»Hundertundfünfzig Rubel für einen Mantel!« schrie Akaki Akakiewitsch auf, vielleicht das erstemal wieder nach seiner Geburt, denn für gewöhnlich eignete ihm große Stille. »Ja, gewiß!« sagte Petrowitsch. »Und wenn Ihr den Kragen aus Marder und die Kapuze mit Seide gefüttert haben wollt, so kommt er auf zweihundert.«
Auf die Frage: warum? erwiderte er: »Darum, er ist tot; vor vier Tagen haben sie ihn begraben.« So erfuhren sie im Amte den Tod des Akaki Akakiewitsch, und am nächsten Tage saß schon ein neuer an seiner Statt; dieser war viel größer und schrieb die Buchstaben bei weitem nicht mehr in so gerader Linie, sondern eben viel schiefer.
Einer, ein guter Mensch, wollte ihn auch für seinen langen Dienst belohnen und gab den Auftrag, ihm von nun an eine wichtigere Arbeit anzuvertrauen als das bloße Abschreiben wäre: Akaki Akakiewitsch sollte Berichte für ein anderes Bureau liefern, und die Arbeit bestand schließlich nur darin, daß er den Titel änderte und die erste Person in die dritte verwandelte, doch das machte ihm solche Mühe, daß er ganz in Schweiß geriet, sich die Stirn rieb und endlich bat: Nein, laßt mich lieber wieder abschreiben!
In sein Auge kam zuweilen Feuer und in seinem Hirne blitzten dann kühne, ja freche Gedanken auf: könnte der Kragen am Ende nicht doch aus Marder sein? Ich sage, Akaki Akakiewitsch wurde durch solche und ähnliche Gedanken zerstreut, und einmal hätte er beim Abschreiben beinahe einen Fehler gemacht, so daß er laut aufschrie und sich bekreuzte.
Akaki Akakiewitsch verging vor Angst, zitterte am ganzen Körper und konnte sich kaum auf den Beinen erhalten; wenn die Diener ihn nicht gehalten hätten, wäre er zu Boden gesunken; sie trugen ihn wie leblos heraus.
Auf der Straße wehte der Schnee, Akaki Akakiewitsch ging mit offenem Mund, der Wind blies wie immer in Petersburg von allen vier Seiten, im Nu hatte er sich erkältet, so kam er zu Hause an, ohne die Kraft zu haben, auch nur ein Wort zu sagen. Er fror und legte sich ins Bett. Den nächsten Tag lag er im Fieber.
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