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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Hammer und Nägel vergaß er freilich mit herunter zu nehmen, ehe er wieder in die Apotheke zurückging; daheim hatten sechzehn Jahre lang andere für ihn aufgeräumt – in einem Tage lernt sich die Ordnung nicht! Der nächste Tag war ein Samstag. Früher als sonst war Hermann geweckt worden, denn nie ging es so lebhaft zu in der Adlerapotheke wie am Samstag, dem Markttag.
Wer kommt?« fragte die Mutter, als er schon die Zimmertüre öffnete und triumphierend ausrief: »Der Lehrling von der Adlerapotheke!« Bei der Patin. »Heinrich, schläfst du schon?« fragte leise eine Stimme. »Nein, ich kann nicht einschlafen,« antwortete ebenso leise eine zweite. In dem Schlafzimmer, in das nur durch die Straßenlaterne ein schwacher Lichtschimmer fiel, standen zwei Betten.
Ihm danke ich’s, daß mir die Augen darüber aufgegangen sind, was mir fehlt, und jetzt könnt’ er mich brauchen. Und die Adlerapotheke, Vater, das ist eine Apotheke, wie es gewiß nicht viele gibt und musterhaft gehalten; und der Adlerapotheker stammt vom Mohr ab, von einem berühmten Chemiker, und er macht vieles selbst, was andere Apotheker heutzutage nicht mehr machen.
Der älteste Sohn war zum Militär einberufen worden; den zweiten hatte der Vater auf die landwirtschaftliche Schule geschickt, und der dritte, Hermann, der jüngste, aber doch schon hoch aufgeschossen, war nun auch im Begriff, das Elternhaus zu verlassen. Er wollte Apotheker werden, und so hatte er heute, am Donnerstag nach Ostern, in der Adlerapotheke in Neustadt als Lehrling einzutreten.
Hermann hatte dort die Lateinschule besucht und täglich den Weg vom Elternhaus nach Neustadt zu Fuß gemacht. Dieser Weg hatte ihn immer an der Adlerapotheke vorbei, manchmal auch hineingeführt, und schon seit Jahren hatte er den Wunsch ausgesprochen, Apotheker zu werden. Sein Vater hatte nichts dagegen, er war ein reicher Mann und konnte seinem Sohne wohl einmal eine Apotheke kaufen.
In der Adlerapotheke. Auf dem stattlichen Bauerngut, das dem reichen Landwirt Hollwanger gehörte, gab es nun schon zum dritten Male in Jahresfrist einen Abschied.
Hermann schwieg; man konnte ihm leicht anmerken, daß ihm der Vorschlag nicht recht war. »Nun, was gibt’s? Paßt dir’s wieder nicht? Du wirst nach und nach ein wunderlicher Kauz, was ist denn wieder nicht recht?« Da kam es zögernd heraus: »Ich möchte wieder in die Adlerapotheke.« »Aber hör!« rief die Mutter ganz vorwurfsvoll, »zu dem Mann, der dich so schnöd aus dem Haus gejagt hat!«
Mohr klopfte ihm auf die Schulter und sagte in ernsthaftem Tone: »So, nun gehörst du in die Adlerapotheke.« »Ja,« erwiderte Hermann ebenso, und indem er fröhlich die wenigen Stufen vorauseilte und die Ladentüre aufmachte, fragte er: »und wie geht’s jetzt an?«
Der Apotheker wandte sich Hermann zu, der nicht dem Wagen nachsah, sondern aufmerksam nach dem großen schwarzen Adler aufblickte, der dräuend über dem Eingang der Adlerapotheke wachte.
Als das kleine Gefährt über den Marktplatz von Neustadt fuhr und vor der Adlerapotheke anhielt, wurde die Ladentüre der Apotheke geöffnet, und der Apotheker ging Vater und Sohn entgegen.
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