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Aktualisiert: 11. Oktober 2025
Ich hätte es ihr gern gegeben, aber weil Sie mir gesagt haben, ich solle gar nichts abgeben, so fragte ich sie, ob sie ein wenig warten könne. Da sagte sie, sie könne die Kleinigkeit auch in der neuen Apotheke mitnehmen; aber das wollte ich doch nicht, sie soll nur der Adlerapotheke treu bleiben. Darf ich ihr von der Glycerinseife geben, die vorn liegt im Glaskasten?«
Ebenso schnell machte er unaufgefordert ein Pulver zusammen. Jetzt legte der Apotheker dem jungen Mann die Hand auf die Schulter, und mit einem Ton, bei dem es Hermann warm ums Herz wurde, sagte er: »Hermann, jetzt gehörst du wirklich in die Adlerapotheke!« Da hatte der junge Mann gerade nur zu tun, daß ihm nicht ganz unmännliche Freudentränen in die Augen traten.
An der Adlerapotheke war er nie mehr vorbeigekommen, seit er sie im Frühjahr verlassen, er hatte den Ort gemieden, jetzt sah er sie zum erstenmal wieder und blickte nach dem schwarzen Adler. »Bist mir diesmal hold, du finsterer Geselle?« fragte er und trat mit Herzklopfen näher.
Er ist ein feiner, gelehrter Mann, bei dem könnt’ ich etwas lernen!« Immer wärmer und eifriger hatte Hermann gesprochen, jetzt hielt er inne und sah gespannt auf die Eltern, die beide schwiegen. Die Schwester fand, daß der Bruder den besten Grund, der für die Adlerapotheke sprach, gar nicht vorgebracht hatte, und so wagte sie auch ein Wort: »Neustadt ist näher als die Hauptstadt.«
Rezepte brachten sie, Dinge verlangten sie, die Hermann nicht einmal dem Namen nach kannte, aber jeder Wunsch konnte befriedigt werden, nirgends versagte die Adlerapotheke. Und der Apotheker hätte in dieser Stunde freilich einen besseren Gehilfen haben sollen, als Hermann war. Nichts, gar nichts konnte er ihm anvertrauen!
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