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Seitdem ihm ein Spaßvogel von Thierarzt versicherte, in jedem Thiere hause eine unglückliche, verbannte Menschenseele und die Thierwelt sei eigentlich ein wandelndes Fegfeuer, faßte der Zuckerhannes immer mehr Liebe zum unvernünftigen Vieh, redete mit seinen Stallbewohnern nicht blos, was dieselben zu verstehen pflegen und von andern Knechten auch hören können, sondern ganz ernsthafte Dinge, die man sonst nur mit Seinesgleichen redet.

Aber so wie sie dasaß, war sie nicht das gewöhnliche Bild unheimlichen Hochalters, sondern wenn sie oft plötzlich ein oder das andere ihrer innern Geschöpfe anredete, als ein lebendes und vor ihr wandelndes; oder, wenn sie sanft lächelte, oder betete, oder mit sich selbst redete, wundersam spielend in Blödsinn und Dichtung, in Unverstand und Geistesfülle: so zeigte sie gleichsam, wie eine mächtige Ruine, rückwärts auf ein denkwürdiges Dasein.

Denn Dostojewskis Psychologie ist eine fehllose, aber seine Menschen sind nicht plastisch, sondern sublim gesehen und durchfühlt, weil sie einzig aus Seele gestaltet sind und nicht aus Körperlichkeit. Dostojewskis Menschen kennen wir alle nur als wandelndes und gewandeltes Gefühl, Wesen aus Nerven und Seelen, bei denen man es fast vergißt, daß dieses Blut durch Fleisch rinnt.

Wir trafen mit einem großen Kreise alter und neuer Freunde zusammen. »Wir« sage ich, aber im Grunde war ich gar nicht da, nur mein wandelndes Schattenbild. Automatisch geschah alles, was ich tat: mein Reden und noch mehr mein Lachen.

Einige zerstreute Häuser, ein paar zaghafte Geräusche, und plötzlich da oder dort ein Licht, ein wandelndes, das irgend ein später Wanderer in der Hand trug, oder ein ruhendes, ein Licht hinter einem halbverdeckten Fenster. Welche Stille im Dunkel, und welche Weite im Unsichtbaren, welche Ferne! Joseph überließ sich vollständig seinen Empfindungen.

Der Alte ließ seine starke dröhnende Stimme erschallen: »Franz Franz! Wo steckt Ihr denn? Zum Teufel, rührt Euch! Wir erfrieren hier am Tor! Der Schnee schmeißt einem ja das Gesicht blutrünstig rührt Euch, zum TeufelDa fing ein Hofhund zu winseln an, ein wandelndes Licht wurde im Erdgeschosse sichtbar, Schlüssel klapperten, und bald knarrten die gewichtigen Torflügel auf.

Die Mutter ein wandelndes, verzerrtes Herz, das Antlitz, Gehirn und Augen bekommen hatte, die kopflose Mutter, die nur noch mit dem Herzen dachte und sah, deren Gefühl die Last, die Angst, die Schmerzen, das Leid, den Jammer ganz Europas trug, die europäische Mutter eilte, das Brot gegen die schlaffen Hautsäcke ihrer Brust gedrückt, nach Hause, den Feldpostbrief zu erwarten, der den krachenden, blutigen Kreis des Menschenmordens »vielleicht, vielleicht doch nicht, vielleicht doch« verlassen haben und mit der nächsten Post in der verdüsterten Vorstadtwohnung eintreffen konnte.

Sie ist planlos, wie das Leben ihm selbst planlos erschien, sie zielt nicht auf eine Moral hin und nicht auf eine Übersicht, sie will als Wandelndes das ewig sich Wandelnde zeigen; in all diesem Ebben und Fluten ist keine dauernde Kraft, sondern nur ein momentaner Zug wie die geheimnisvolle Anziehung des Mondes, jene unkörperliche, wie aus Wolken und Licht gewebte Atmosphäre, die man Epoche nennt.