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Auf dem VII. Friedhof ist es etwas freier und einsamer. Es ist mehr Raum hier; denn nur ein Teil des umzäunten Landes ist mit Gräbern und Grüften erfüllt, weiterhin ist ahnungsloser, gesunder, gutgewässerter Boden, dem man noch die früheren Ernten ansieht und der aus seiner müßig gewordenen Kraft ratlos einen üppigen, wilden, sinnlosen Garten gezeugt hat. Das war eine gute Nachbarschaft für den armen Zdenko Wanka, der immer noch die Reihe der Gräber an der linken Mauer hin abschloß, als wagte niemand zu sterben seither in der großen, abgrundvollen Stadt. Die beiden vereinsamten Frauen, Mutter und Tochter, leisteten ihm nun schon den zweiten Tag Gesellschaft, und die alte Rosalka kam ab und zu und erzählte dem tauben Schmerz der beiden von der Pracht und dem Glanze anderer Grüfte. Daß der Hügel des Zdenko nicht so recht festlich werden wollte, trotz der vielen Levkoien, Astern und Vergißmeinnicht, kam daher, daß durch allen Schmuck irgendwo immer wieder das nasse, neue Erdreich durchdrang, in welchem der Grassamen noch nicht Zeit gehabt hatte, aufzugehen. Etwas scheu schien das frische Grab sich zurückzuziehen wie einer, der zum erstenmal in einer Gesellschaft ist, deren Art und Anstand er noch nicht kennt. Auch die beiden Gäste fanden nicht recht die Sprache des Verkehrs mit dem Verlorenen, und so mag des toten Zdenko erster Feiertag recht trübe gewesen sein. Frau Josephine weinte nicht mehr. Sie saß auf einem der Holzbänkchen, wie sie sich am Fußende der Grabstätten finden, und hatte gewiß vergessen, daß der fremde, feuchte Herbstabend immer dichter über ihr hereinsank. Die Tochter, die in dem Kleidchen von schwarzem Kaschmir noch kleiner und blasser aussah wie sonst, beobachtete, ohne daß sie davon wußte, die Scene, die an einem Grabe gegenüber geschah. Ein hagerer, verhärmter Mann hatte eben eine kleine, blaue Lampe und einen Maiglöckchenstrauß auf die Stätte niedergelegt, und es war eine zaghafte, rührende Zärtlichkeit in seiner Bewegung gewesen, etwas von jener unbeholfenen Anmut junger, verliebter Menschen. Aber wie er nun wieder aufrecht stand und sein weinendes, dreijähriges Kind an den schwarzen verschnittenen Sonntagsrock preßte, da brach diese Geste hart ab und eine zitternde, hoffnungslose Wehmut begann ihn zu beugen. Er kämpfte mit ihr und suchte immer wieder die Augen des Kindes, vielleicht um zu wissen, wie die Augen der Mutter waren, oder um sich daraus ein wenig Glanz und Hoffnung zu holen. Das Kind aber weinte

Das zaghafte und hüpfende war Moses, als er stammelte und mit seinem Stab an den Felsen schlug. Das Lied mit der leisen Melodie, wo der Bogen so leicht auf den Saiten lag, war die Hexe, die die Herde im Nebel an sich lockt, wenn kein anderer es sieht. Das Spiel aber trug ihn über die Berge hinaus, und in ihm erwachte die Sehnsucht.

Ja wahrhaftig da stehn Häuser das ist New-Orleansriefen und flüsterten zaghafte Stimmen durcheinander und Steinert selbst war auf einmal ungemein kleinlaut geworden, und saß, mit auf den Knieen gefalteten Händen vorn auf dem Bugspriet die ihn umgebende Scenerie schweigend zu betrachten. »Das New-Orleans?

Aber sobald er unter der Gewalt ihrer Augen stand, wie in alten Tagen, empfand er, daß sie bang war vor ihm und es am liebsten gesehen hätte, wenn er gleich wieder gegangen wäre. Das drückte ihn nieder; er stand da wie eine zaghafte Bitte, bleiben zu dürfen. Sie fühlte die Veränderung, die in ihm vorging; Kallem nahm ihre Hand, und sie beruhigte sich.

Aber Sylvester irrte sich. Die ganze Weisheit war gewünschtes Mißverständnis dessen, was in ihm vorging. Und jene, mit der sie die Arme hob, um den Schleier zu binden? Und jene halb fürstliche, halb zaghafte, mit der sie eine Tür öffnete? Gab nicht ein schelmisches Lächeln, ein verstohlener Blick Stoff zu Grübelei? Folgte nicht die Phantasie der schlanken Gestalt in ihr Alleinsein?

Lukardis ließ zaghafte Worte in die Pausen fallen. »Morgen werde ich mich kräftig genug fühlen, um das Haus zu verlassensagte er.

An zwei wichtigen Punkten, auf welche dieser Gedankengang sofort hinführt: Vorsorge für Schonung und Erhaltung der physischen Volkskraft und: Haftung für den regelmäßigen Verbrauch dieser Volkskraft hat unsere Gesetzgebung glücklicherweise schon die ersten Schritte zu öffentlich-rechtlicher Regelung der organisierten Arbeitstätigkeit getan zwar meist erst kleine und zaghafte Schritte, doch aber Schritte von hoher grundsätzlicher Bedeutung, insofern sie Konsequenzen einer organischen Staatsidee auf dem Gebiet der Volkswirtschaft zum Ausdruck bringen.

Da sah sie in meine Augen und erbebte fröstelnd in einem tierhaften Blick von Prüfung und Gunst. »Wir gehen baden, komm«, sagte sie rasch und ihre Neigung des Kopfs, der zaghafte Schritt voran und ihre Hand in meiner taten einen Himmel von wilder Freiheit auf.

Er beugte sich vor; die schöngeformten Hände machten eine zaghafte Geste. »Diener! daß es solche gibtfuhr er fort; »daß es Knechte gibt, und Türsteher; solche, die Kohlensäcke auf dem Rücken tragen; Schiffszieher; solche, die in Schwefelgruben steigen; solche, die Kloaken säubern; solche, die Bleidämpfe einatmen. Jeder mit seinem ganz besondern Sinn.

Und das Brausen und Donnern löste sich, der gewaltige Orgelton verlor sich in der Ferne, wie ein süßer, gestammelter Kindergruß klang es aus. Noch spielte sie die letzten ersterbenden Töne, da fühlte sie, wie Wilms seine Hand auf ihr Haupt legte und leise ihr Haar streichelte. – Sachte, sachte, eine scheue, zaghafte Liebkosung. Sofort brach das Spiel ab, aber sie hob die langen Wimpern nicht auf.