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Er wollte ihr vor der Welt keine Veranlassung mehr geben, sich zu beklagen, von ihr nichts verlangen, als was sie ihm gutwillig gäbe, und sich nur die Freiheit seiner Wege vorbehalten. Die klare und eindringliche Art seiner Auseinandersetzungen war eine Wohltat für Gertrud gewesen und hatte im Augenblick alles, was sie fühlte, zurückgedrängt gegen das, was so verstandesmäßig an sie herantrat.

Wie der Architekt ein Bauwerk, bevor eine Hand zur Ausführung sich rührt, schon im Geiste vollendet hat, nur unter Beihilfe von Zeichenstift und Feder zur Fixierung seiner Idee, so muß auch, dachte sich Zeiss, das komplizierte Gebilde von Glas und Metall, wie das Mikroskop es erfordert, sich aufbauen lassen rein verstandesmäßig, in allen Elementen bis ins letzte vorausbestimmt in rein geistiger Arbeit, durch theoretische Ermittlung der Wirkung aller Teile, bevor diese Teile noch körperlich ausgeführt sind.

Eine verhängnisvolle Strömung, der das noch lange nicht genug, nicht dankbar genug gewürdigte Emporwachsen der deutschen Romantik sich hilfreich entgegendämmte. Unsere Aufklärung hat sich verinnerlicht. Man will allem, was in der Seele des Menschen vor sich geht, nicht so sehr verstandesmäßig als auf Wegen des Gefühls, der Deutung, der Ahnung beikommen.

Der Musik aber öffnen sie den Bezirk, auf dem sie sich als Element der Bühnenwirkung entwickeln kann, ohne von ihrem ureigenen Wesen etwas aufzugeben, ohne sich selbst zugunsten eines anderen Zweckes opfern oder begrenzen zu müssen. Dieses ureigene Wesen der Musik ist das Beziehungslose, das verstandesmäßig Unfaßbare, nicht zu Greifende.

Liebknecht war in seiner Gegnerschaft gegen jede Art von Chauvinismus ein Fanatiker. »National gesinnt ist meines Erachtens nur, wer das Recht und das Wohl anderer Nationen ebenso zu achten weiß, wie das der eigenensagte er. Und mir wurde bewußt: er fühlte international, während ich nur die Idee der Internationalität kühl verstandesmäßig anerkannte.

Denen, die von der strengen Realistik der Staatsaktion, wie sie der Dichter nennt, verstandesmäßig befriedigt sind, wird die Gefühlswelt der großen Episode allzu idealistisch-körperlos erscheinen, denen, deren Herz, von der lyrischen Gewalt der Darstellung bezwungen, für Max und Thekla schlägt, wird das lebenswahre Abbild der Geschichte allenfalls trocken und nüchtern vorkommen, und nur wenigen Lesern und Hörern mochte der Einklang beider Welten, wie er in der Seele des Dichters sich gestaltet hatte, wahrnehmbar werden, der Prozeß seiner Entwickelung, wo die bisherige lyrische Subjektivität von der objektiven Welt gleichsam aufgesogen wurde.