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Ursache und Wirkung verwechselt. Wir suchen unbewusst die Grundsätze und Lehrmeinungen, welche unserem Temperamente angemessen sind, so dass es zuletzt so aussieht, als ob die Grundsätze und Lehrmeinungen unseren Charakter geschaffen, ihm Halt und Sicherheit gegeben hätten: während es gerade umgekehrt zugegangen ist.

Daß wir für gewöhnlich unsere eigene Miene nicht sehen, ist eines der unheimlichsten Dinge, die es gibt. Wir spielen unsere Gedanken gegeneinander aus, in Wirklichkeit unsere Temperamente. Alles Sagen ist ein dem andern in sich Sagen, und der sagt's.

Das ist auch die Erklärung, warum man schließlich ganzen Familien, Sippen und Völkern bestimmte Grundfarben der Temperamente zuschreiben kann, weil eben das rhythmische Spiel des Sympathikus, dieser Stammeswurzel der Menschheit, welche eingesenkt ist in Boden, Klima und Heimatluft, welche gebunden ist an die Scholle mehr als mancher ahnt, bestimmend ist für die größere oder geringere Fülle, mit der eben der eindämmende Blutsaft die Hirnzellen umspült.

Aber ich war noch so jung und klein, und so kann man sich bei dem jähen Temperamente meines Generals wohl denken, daß es mir nicht möglich war, mich in so kurzer Zeit von der einfachen, kleinen Korporalschaft bis zur vollzähligen, gewaltigen Armee zu entwickeln, ohne die Strenge der militärischen Disziplin an mir erfahren zu haben. Aber ich weinte bei keiner Strafe; ich war zu stolz dazu.

Das ironische, kritisierende, erhabene Lachen werde ich bei den besonderen Formen des Humors definieren: denn Satire, Witz, Ironie, Spott, Hohn sind nur vom Temperamente gebrochene Formen des Humors. Bei vielen dieser Lacharten ist ein Überlegenheitsgefühl maßgebend, d.h. die Lebensverneinung oder -minderung gilt für andere, für den Lacher nur das Gefühl eines höheren, überlegenen Standpunktes.

Der schöne Name Tiburtius ist mir bekannt, und ich glaube bestimmt, daß Papa mit dem Alten in geschäftlicher Verbindung stand. Klara kommt jedenfalls in angenehme Verhältnisse, und die Position als Pastorin wird ihrem Temperamente zusagen. Tiburtius ist also nach Riga abgereist und wird seine Braut im August noch einmal besuchen?

Dort bilden wir uns ein empfindliches Weibchen ein, dem es mit seinem Schmerze wirklich ernst ist, das aber den Versuchungen und ihrem Temperamente unterliegt; ihre Schwäche dünkt uns die Schwäche des ganzen Geschlechts zu sein; wir fassen also keinen besondern Haß gegen sie; was sie tut, glauben wir, würde ungefähr jede Frau getan haben; selbst ihren Einfall, den lebendigen Liebhaber vermittelst des toten Mannes zu retten, glauben wir ihr, des Sinnreichen und der Besonnenheit wegen, verzeihen zu müssen; oder vielmehr eben das Sinnreiche dieses Einfalls bringt uns auf die Vermutung, daß er wohl auch nur ein bloßer Zusatz des hämischen Erzählers sei, der sein Märchen gern mit einer recht giftigen Spitze schließen wollte.

Eine Menge Leute sind unglücklich, die mit einem anderen Gefährten oder einer anderen Gefährtin ganz glücklich geworden wären. „In der Ungleichheit der Temperamente liegt die Hauptursache des Unglücks in der Ehe.

Die Einführung des ehelichen Noviziates würde jedoch die Zahl der Scheidungen dadurch beträchtlich vermindern, daß durch sie das jetzt so häufige Nichtzusammenpassen der Temperamente weit seltener würde.

Charaktervoll. Charaktervoll erscheint ein Mensch weit häufiger, weil er immer seinem Temperamente, als weil er immer seinen Principien folgt. Das Eine, was Noth thut. Eins muss man haben: entweder einen von Natur leichten Sinn oder einen durch Kunst und Wissen erleichterten Sinn.