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Frau von Rhynow trat eines Nachmittags bei Sylvester ein und sagte: »Mein lieber Sylvester, was ist mit Gabriele vorgegangen. Sie ist nicht mehr dieselbe. Ich bin besorgt um sie. Merken Sie denn nichtsSylvester antwortete mit einem Blick, der alles verriet. »Um Gottes willenbegann die alte Dame zu jammern, »Sie wollen doch das Mädchen am Ende nicht zu Ihrer Geliebten machen?

Es berührte sie nicht unangenehm, als Sylvester ihr mitteilte, daß auch er in Bangor sein werde. Sie fand Gefallen an der Unterhaltung mit ihm. Sein offenes, geistig durchwühltes Gesicht hatte ihre Sympathie erweckt. Sylvester hatte eine alte Freundin in London, eine Frau von Rhynow, die Gattin eines Konsuls.

Gegen Mittag weckte ihn Adams Pochen. Ein Brief mit Antwortbitte war da. Sylvester kannte Gabrieles große, eckige Schrift noch nicht, aber mit klopfendem Herzen entfaltete er das Papier. Sie schrieb ihm, daß sie sich für den Nachmittag frei gemacht habe und gern einen Spaziergang mit ihm unternehmen möchte; sie habe auch Frau von Rhynow dazu gebeten, die sei jedoch verhindert.

Die Oktobertage und -nächte vergingen, ohne daß Sylvester ihre Folge wahrnahm. Wie ein aus dem Schlaf häufig Erwachender lebte er sie zerstückt. Bisweilen saß er plaudernd bei Frau von Rhynow; er zeigte sich besonnen und gelassen, doch insgeheim machte er sich über jedes Wort lustig, das er gebrauchte.

Ich weiß nicht genau, warum, ich weiß nur, daß es unmöglich ist. Wer Agathe einmal gesehen hat, der weiß, daß es unmöglich ist. Und Sie wissen es auchSylvester antwortete nicht; in matter Haltung auf der Seitenlehne des Sessels sitzend, verkrampfte er die Finger ineinander. »Mein armer Freundsagte Frau von Rhynow, »ich verstehe alles. Wäre ich ein Mann, mir ginge es ebenso.

Ich beschwöre Sie, teurer Freund, schlagen Sie sich das Mädchen aus dem Kopf, die ist zu gut für dergleichenSylvester stand am Kamin, seine großen Zähne blitzten, und er sah vor Blässe fast grau aus. »Sie können sich auch von Agathe nicht scheiden lassenfuhr die Rhynow eifrig fort; »es gibt viele Frauen, bei denen ich mir vorstellen kann, daß man sich von ihnen scheiden läßt, bei Agathe nicht.