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Es besteht eben im Geistesleben zweierlei +Anpassung+: einmal eine +passive+, besser +reaktive+ Anpassung von Erlebnissen (Vorstellungen usw.) an ein physisches oder psychisches Milieu, dann aber auch eine +aktive+ Anpassung des Milieus an die Natur des Seelenlebens. Die passive Anpassung ist teils +indirekter+ Art, durch eigentliche +Selektion+, die aber im Seelischen noch weniger belangreich sein dürfte als im Biologischen, teils eine +direkte+, indem das +Milieu+ durch die von ihm ausgehenden Reize und Einflüsse das Seelenleben der Individuen und Völker in einer zu diesem Milieu in Beziehung stehenden Weise modifiziert. Während auf den niederen Stufen der Geistesentwicklung die passive Anpassung überwiegt, kommt auf den höheren immer mehr die +aktive Anpassung+ zur Geltung. Die ganze +Kulturarbeit+ des Menschen gibt davon Zeugnis, wie sehr es der menschliche Geist versteht, Inhalte seines Erlebens so zu formen, daß sie seinen ureigenen Bedürfnissen, Tendenzen, Zwecken zu entsprechen vermögen. Nicht bloß die Außenwelt wird diesen Zwecken angepaßt, auch das Innenleben, wie es sich besonders im »objektiven Geist«, in Religion, Sitte, Sittlichkeit, Recht, Wissenschaft usw. bekundet, wird aktiv gestaltet, beständig umgeformt, und zwar im ganzen und großen schließlich doch immer wieder in der Richtung, welche die Linie der +Realisierung des reinen Menschheitswillens+ bedeutet, also im Sinne der +Kulturidee+. Hierbei findet, +da die Einheit des Geisteslebens immer wieder nach Selbsterhaltung strebt und bewußte Widersprüche in ihrem Bereiche nicht dauernd erträgt+, eine beständige, wenn auch nicht immer gleich merkliche +gegenseitige Anpassung der geistigen Gebilde aneinander+ statt, die aller Einseitigkeit, aller Verkümmerung einzelner Partien des Seelenlebens immer wieder entgegenarbeitet. So gibt es z.

Er kommt in die Gesellschaft, das Leben weitet sich vor ihm. Die kulturellen und sozialen Verhältnisse des Landes durcheilt er in äußerst reizvoller Schilderung. Er hat wunderbare Gaben, sich in fremde Milieus hineinzufinden. Er verkehrt bei den Doria und Spinola. Die Welt nächtlicher und mondbeschienener Polichinell- und Pierrot-Tragödien eröffnet sich.

Fremde Gesellen tranken die liebevoll gefüllten Keller leer, warfen sich in die mächtigen Mahagonibetten und störten in ständigem Wechsel die beschauliche Ruhe der Privatiers, die nun inmitten des verwandelten Milieus an den Ecken und Haustüren zusammenstanden, sich mit vorsichtiger Stimme Schauermären und sicherste Nachrichten über den baldigen Endsieg der Landsleute zuraunend.

Er empfindet und philosophiert über den Gegensatz zwischen der leichten Lebensart dieser Stadt und der kalten Spießigkeit der Frankfurter Prozentgesichter. Er kommt in Berührung mit dem Französischen, das allen seinen Sehnsüchten entgegenkommt und ihn hebt, ihn aber mit einer so freien Lebensform belastet, daß ihm andere Milieus unerträglich werden müssen.

Die Faust der Hemmung und des Widerstandes ist es, welche dem Weltganzen Form und Richtung gibt und welche auch in dem Organischen als Gesetz der variablen Bedingungen, als Anpassung an die Widerstände des Milieus ihre universelle Macht täglich mehr erkennbar entfaltet.

Wir setzten uns zu Tisch. Ich konnte nicht glauben, daß die vielen Menschen um uns herum mit den selbstverständlich guten Manieren, dem freimütigen Ton, der ohne weiteres jeden Abstand der Bildung und des Milieus ausglich, die

Die meisten im »Havelaar« handelnd eingeführten Personen tragen schon in ihren Namen den Geruch ihrer Seele und des Milieus, dem sie angehören. Ich habe absichtlich diese Namen in der ursprünglichen Form wiedergegeben, vor allem, weil sie auch für uns genug verräterischen Klang haben.

Diesen Erzählungen wirkliche Reisen zugrunde zu legen, war nicht absolut notwendig; sie sollten ja doch nur Gleichnisse und nur Märchen sein, allerdings außerordentlich vielsagende Gleichnisse und Märchen. Trotzdem aber waren Reisen wünschenswert, zu Studienzwecken, um die verschiedenen Milieus kennen zu lernen, in denen meine Gestalten sich zu bewegen hatten.