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Georg errötete über sich selbst, als er hörte, wie der Lichtensteiner seine uneigennützigen Absichten pries. War es denn nicht auch die schöne Tochter, die ihn zu der Fahne des Vaters führte? Und mußte er nicht in der Achtung dieses Mannes sinken, wenn über kurz oder lang dieses Motiv seines Übertrittes ans Licht kam?

Solches hatte der Lichtensteiner heimlich gesprochen; der Vater hatte darauf das Fräulein beklagt, hatte dem Boten den ganzen Zustand des Kranken geschildert und versprochen, daß er, sobald sich der Kranke gebessert habe, selbst kommen werde, um dem Fräulein diesen Trost zu bringen.

Pflanzt einmal dort Geschütz auf und seht zu, ob es Euch der Lichtensteiner nicht in den Grund schießt, ehe Ihr nur ein Fenster aufs Korn genommen habt. Und wie wollt Ihr Geschütz herauf-führen in diesen Schluchten und Bergen, ohne daß Euch wenige entschlossene Männer mehr Schaden tun, als das ganze Nest wert ist?"

Und dieses Fräulein mußte es wohl sein, die den Lichtensteiner Knecht gesandt habe, um sich so angelegentlich nach dem Kranken zu erkundigen, die sogar selbst kommen wollte, um ihn zu pflegen.

Einige Ahnenbilder der Lichtensteiner schmückten die Wand, welche kein Fenster hatte, und Tische und Gerätschaften zeigten daß der Ritter von Lichtenstein ein Freund alter Sitten und Zeiten sei, und seinen Hausrat, wie er ihn vom Großvater empfangen hatte, auch auf die Tochter vererben wolle. Vor einem großen Tisch in der Mitte des Zimmers saß der Herr des Schlosses.

Soll ich dich schelten? Nicht die gewohnte Heiterkeit färbt mit Freude dein Antlitz Heut’: erbebst du dem Feind? Der Tapfere scheuet den Tod nicht.“ So, vortummelnd das Roß, erregte der Kaiser die Helden. Aber dem Eilenden rief der Lichtensteiner im Scherz nach: „Mit Vergunst! Ihr irrt, erlauchtester Kaiser!

"Nun, die Lichtensteiner sind gar nicht arm, im Gegenteil, sie haben schöne Felder und Wälder, und keine Rute Landes verpfändet. Da ließe sich der Alte lieber seinen langen Bart abscheren, obgleich er gar nicht viel darauf hält und ihn immer streichelt, wenn er mit den Leuten spricht. Er ist ein strenger, ernster Mann. Was er einmal haben will, das muß geschehen, und sollte es biegen oder brechen.

Zu dem alten Lichtenstein kam öfters ein schlichter Bauersmann in die Stadt; er fiel nicht auf zu einer Zeit, wo so vielerlei Menschen hier sind. Aber man gab uns geheime Winke, daß dieser Bauer ein verschlagener Mann und ein geheimer Botschafter aus Württemberg sei. Der Lichtensteiner zog ab, und der Bauer und sein geheimnisvolles Treiben war vergessen. Diesen Morgen hat er sich wieder gezeigt.