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Aber wie kann ich Eure Gemahlin werden, da Ihr ein Kreuzherr seid und das Gelübde getan habt, ehelos zu bleiben Euer Leben langDer Ritter antwortete ernsthaft und bieder: »Ihr redet als eine tugendliche und kluge Jungfrau, darum will ich auf Eure ehrliche Frage Euch jetzt Bescheid geben und Euren Zweifel lösen.

Graf Konrad von Schwabeck, ein deutscher Kreuzherr, auch Kastenvogt und Schirmherr des Bistums Augsburg, besaß daselbst einen Komterhof, wo er sich im Winter aufzuhalten pflegte. In seiner Abwesenheit wohnte eine Schließerin darin, Frau Gertrud genannt, die das Hauswesen regierte.

Einige bewunderten an der Unbekannten die Schönheit der Gestalt, andere den Geschmack der Kleidung, noch andere verlangten zu wissen, wer sie sei und von wannen sie käme, wiewohl kein Seitennachbar dem andern über diese Frage Auskunft geben konnte. Unter den edlen Rittern und Herren, die sich herzudrängten, die fremde Jungfrau zu beäugeln, war der Kreuzherr nicht der letzte.

Sie machte wohlgemut ihre Toilette, und mit Hilfe des Talismans gelangte sie, von keinem sterblichen Auge bemerkt, dahin, wo sie so sehnlich erwartet wurde. Sie war schöner als tags vorher, und da sie der Kreuzherr erblickte, zog er sie wieder zum Tanze auf und alle Partien traten ab, das herrliche Paar walzen zu sehen.

Hierauf schellte der Kreuzherr der Wirtschafterin und erteilte ihr den Befehl: »Geleitet dieses Mädchen auf ihre Kammer, daß sie sich reinlich kleide, harret an der Tür, bis sie heraustritt; ich erwarte euer im SprachgemachFrau Gertrud nahm ihre Gefangene in genaue Aufsicht, ohne eigentlich zu wissen, wohin der Befehl ihres Herrn gemeint sei.

Der Kreuzherr, voller Erwartung, welchen Ausgang das Abenteuer seiner Liebe nehmen werde, verließ sein Lager, kleidete sich aufs zierlichste und begab sich in sein Prunkgemach, mußte sich lange gedulden, ehe er aus der Ungewißheit gezogen wurde, und wandelte mit geschwinden Schritten unruhig auf und ab.