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Weder die Eine noch die Andere konnten aber wissen, daß der bei Kolyvan gefangene Michael Strogoff sich in demselben Zuge befinde und gleichzeitig mit ihnen nach Tomsk transportirt werde. Die von Iwan Ogareff weiter zugeführten Gefangenen wurden mit denen, welche der Emir schon in dem tartarischen Lager bewachen ließ, vereinigt.

Er ließ sich gern führen, denn man führte ihn dahin, wohin er selbst wollte, und das in verhältnißmäßiger Sicherheit, die er, frei und allein reisend, auf dem Wege von Kolyvan nach Tomsk nie hätte finden können. Eine Flucht vor Erreichung letzterer Stadt hätte ihn unzweifelhaft in die Hände der Plänkler zurück geliefert, welche die umgebende Steppe durchschwärmten.

Bis zu welchem Punkte in Sibirien hatten die russischen Truppen zurückweichen müssen? – Niemand vermochte das zu sagen. Die Verbindungen waren gestört. Hatten den Draht zwischen Kolyvan und Tomsk aber nur einige Reiter aus der Vorhut der Tartarenarmee zerschnitten oder überzog schon der Emir selbst die Provinzen von Jeniseisk? Stand das ganze südliche Westsibirien in Flammen?

Im Sommer reist man daselbst im Tarantaß; im Winter im Schlitten. Jene Drahtleitung war zuerst zwischen Jekaterinburg und Nicolajewsk, nachher vor Tomsk und einige Stunden später zwischen Tomsk und Kolyvan durchschnitten worden. Eben deshalb hatte der Czaar, nach der zweiten Mittheilung, welche General Kissoff ihm machte, nur geantwortet: „Sofort einen Courier!“

August, wurden die bei Kolyvan nach der Zersprengung des kleinen russischen Corps gemachten Gefangenen hierher eingebracht. Von jenen 2000 Mann, welche sich zwischen die zwei auf Omsk und Tomsk gestützten, feindlichen Heersäulen gewagt hatten, waren nur noch einige hundert Soldaten davon gekommen.

An diesem Tage schmetterten die Trompeten, wirbelten die Trommeln und knatterten die Musketen. Eine ungeheure Staubwolke wälzte sich langsam über der Straße von Kolyvan dahin. Iwan Ogareff hielt, gefolgt von vielen Tausend Mann, seinen Einzug in das Lager der Tartaren. Zweites Capitel. Alcide Jolivet’s Haltung. Es war ein ganzes Armeecorps, das Iwan Ogareff dem Emir zuführte.

Gleichzeitig mit den Soldaten brachte Iwan Ogareff auch einen Transport russischer und sibirischer Gefangener, die bei Omsk oder Kolyvan in Feindeshand gefallen waren. Diese Unglücklichen wurden gar nicht erst in die Umzäunung geführt, welche ohnedies schon zu klein für alle die erschien, welche darin schmachteten, sondern hielten bei den Vorposten, ohne jeden Schutz, fast ohne Nahrung.

So ließ er nur eine hinreichende Garnison in Omsk zurück. Dann sammelte er seine Horden, verstärkte sich unterwegs durch die Sieger von Kolyvan und stellte seine Verbindung mit der Armee Feofar’s her. Die Truppen Iwan Ogareff’s hielten vor den Außenposten des Lagers. Sie erhielten keinen Befehl zum Bivouaquiren.

Deshalb hielt er sich stets mehr bei Seite. Alcide Jolivet hatte seit dem Augenblick, da sein College an seiner Seite fiel, diesem die größte Sorgfalt gewidmet. Von Kolyvan bis nach dem Lager, daher auf einem Wege von mehreren Stunden, konnte Harry Blount dadurch, daß er sich auf den Arm seines Rivalen stützte, dem Gefangenenzuge folgen.

Seit jener Affaire bei Kolyvan drängte sich seine ganze Lebenskraft zusammen in dem einen Gedanken, seine Freiheit zu erlangen. Wie er den Soldaten des Emirs entrinnen würde? – Das wollte er sehen, wenn der passende Zeitpunkt da wäre. Feofar’s Feldlager bot einen prächtigen Anblick. Zahllose Zelte aus Thierfellen, Filz oder Seidenstoffen schillerten in den Strahlen der Sonne.