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Der Forsthof lag einsam am Waldessaum, nahe der russischen Grenze; nur ein paar Niederlassungen waren in der Nähe, von denen die eine dem Straßenwärter gehörte, der die Grenzstraße zu hüten hatte, die andere einem alten Waldhüter, der mit seiner Familie da hauste. Sonst waren weit und breit keine menschlichen Ansiedelungen zu sehen, dunkler Wald nach allen Seiten und große Stille.

Auch einen amtlichen Brief hatte er von seiner vorgesetzten Behörde erhalten, den Befehl, zunächst noch auf seiner Stelle zu verharren. "Zunächst;" demnach konnte in Bälde die Anweisung kommen, den Forsthof zu verlassen. Darauf wollte er alles vorbereiten. Er ordnete Papiere und Wertsachen, um im Notfall alles Wichtige rasch bei der Hand zu haben, und dann schrieb er an seine Mutter.

Ich sage gleich den Leuten, sie sollen helfen, auch sie müssen fliehen. Es kann sein, daß die Russen der Spur der Patrouille folgen, die heute nacht hier war. Nun, Gebhard, hilf der Mutter!" In wenigen Minuten war der stille Forsthof erfüllt von lärmendem, hastigem Treiben.

Sie redete ihn nach einer Weile wieder an: "Warum bist du so still, Gebhard? Hast du Angst, daß die Russen aus dem Wald kommen? Wir sind jetzt schon nahe der Station, hier ist's nicht mehr so gefährlich." "Ich habe keine Angst." "Hast du Heimweh nach dem Forsthof? Nach dem Frieden kommen wir alle wieder zurück."

Zweites Kapitel. Es war eine stille Sommernacht zu Ende August, der Forsthof lag friedlich, Mensch und Tiere hatten sich zur Ruhe begeben. Der Förster allein war noch auf; die Zeitungen, die er diesen Abend erhalten hatte, lagen vor ihm. Sie sagten ihm, wie nahe die Gefahr eines feindlichen Einbruchs für das Grenzland war.

Du hast das von deinem Vater geglaubt?" "Ich habe es gehört, Großmutter, daß er 'ja' gesagt hat, und habe es selbst gesehen, daß er mit den Russen gegangen ist!" "Ja. So hat er euch das Leben gerettet und die Bande fortgebracht vom Forsthof. Eine Kriegslist war das. Ja, er ist mit ihnen geritten, aber wohin? Dahin, wo die deutsche Patrouille nicht war! Gebhard, kennst du deinen Vater so wenig?"

Statt der gefürchteten Feinde unverhofft einen Trupp wackerer Feldgrauer auf dem einsamen Forsthof zu haben, das war ein Hochgefühl, vor allem auch für die geängstigte junge Frau, die wie auch Gebhard vom Lärm der Hunde erwacht war und mit dem Knaben am Fenster stehend den Vorgang im Hof beobachtet hatte.