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Aigulf am Strande ließ sich Carolus Duran nieder, und der Ort ist wohl angethan, eines Malers Seele mit farbigem Glanz zu erfüllen! – Plötzlich öffnet sich vor uns das weite, von dem Fluß Argens in zahlreichen Windungen durchströmte Thal, durch welches das Maurengebirge von dem Esterel geschieden wird. Der Teich von Villepey und die Windungen des Flusses glänzen wie metallene Spiegel.

Ist die Lage von St. Raphaël wirklich so schön, als es Gounod empfand? Ich kann das nicht behaupten, so wenig ich auch sonst diesem Ort den ihm zukommenden Reiz absprechen möchte. Mir fehlt hier der volle Blick auf das Esterel, und ich fühle mich nicht hinlänglich dafür entschädigt durch die Aussicht auf das Maurengebirge und jenes Thal des Argens, das Gounod mit der Campagna von Rom vergleicht.

Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts wagte man sich nur mit Schrecken in das Esterel hinein, jetzt wandelt man in demselben sicherer als in den Anlagen mancher großen Stadt. – Unser erster Besuch sollte dem höchsten Punkt des Gebirges, dem Mont Vinaigre gelten, dessen Gipfel sich 616 Meter hoch über den Meeresspiegel erhebt.

Sie zeigte uns auch in östlicher Richtung ein Stück der römischen Straße, die man von hier aus auf eine längere Strecke hin überblicken kann. Rom mit Gallien verbindend, endete sie in Arelate, dem heutigen Arles, von wo die »via Domitia« nach Spanien führte. Zwei römische Straßen, die als aurelianische bezeichnet wurden, führten durch das Esterel.

Der ganze Strand ist mit blauem Porphyr bedeckt, und zahlreiche Arbeiter sind beschäftigt, ihn auf Schiffe zu laden. Der Porphyr des Esterel ist ein Quarzporphyr, der in dichter, mit bloßem Auge nicht unterscheidbarer Grundmasse, die aus Quarz und Feldspath besteht, Krystalle oder crystallinische Körner aus Quarz oder Feldspath führt.

Die Erde schien jetzt von Licht überströmt. Bald betraten wir jene ausgedehnten Wälder, welche das Esterel fast ganz bedecken. Einst hatten sie oft vom Feuer zu leiden; statt grüner Laubkronen starrten verkohlte Skelete den Wandrer an. Jetzt sind die Wälder Staatseigenthum geworden und erfreuen sich so sorgsamer Pflege, daß sie fast den Eindruck großer Parkanlagen machen.

Staub gibt es freilich selbst dann nicht auf den Porphyrstraßen des Esterel, und in einem vom Strande entfernteren, mehr geschütztem Hause, könnte daher wohl mancher Lungenkranke im Frühjahr besser aufgehoben sein, als in den von Kalkstaub erfüllten Kurorten. Im Winter selbst wird es hier zu kalt und fehlen demgemäß auch die empfindlicheren Pflanzen in der Flora.

Vor Allem galt es uns von hier aus den Gipfel des Cap Roux, den »Grand Pic« des Esterel, zu besteigen. Gleichzeitig wollten wir die Grotte Sainte Beaume d’Honorat besuchen und frugen nach dem Wege zu derselben. Der Wirth bot uns den Hund als Führer an, denselben Hund, der uns am Bahnhof empfangen hatte. »Castor« wurde herbeigerufen.

Das Malinfernet mußte thatsächlich erst entdeckt werden, und noch im December 1851, nach dem napoleonischen Staatsstreich konnten politische Flüchtlinge sich dort lange Zeit verborgen halten und den Nachforschungen der Gensdarmen entgehen. Gegen Abend zogen wir wieder hinaus zum Strande von St. Aigulf. Wir wollten das Esterel noch einmal im Glanze der untergehenden Sonne glühen sehen.

Die Ausblicke auf das nahe Esterel zwischen den Palmen, Pinien und sonstigen üppigen Gewächsen des Gartens sind zum Theil von hoher malerischer Wirkung.