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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Gerade weil der Zuckerhannes ein an sich ganz gewöhnliches Menschenkind und seine Geschichte zunächst eine Alltagsgeschichte gewesen ist, wie es deren viele Tausende gibt, wir aber zunächst den wohl unästhetischen, doch sehr leicht zu vertheidigenden Zweck im Auge haben, die Mitschuld der Gesellschaft an den Sünden, Lastern und Verbrechen des Einzelnen einmal klar nachzuweisen, haben wir auf die Gefahr hin, ein bischen langweilig zu werden, die Einflüsse hervorgehoben, welche auf den jungen Hannesle wirkten und denselben zu einem Zuchthausbruder machen halfen.
Allein nicht nur alte Zuchthausbrüder, sondern Solche, die zum erstenmal in eine Strafanstalt kommen; ferner nicht nur die Sträflinge, welche gemeinschaftlich zusammenleben, sondern auch Zellenbewohner werden mit Strafverschärfungen bedacht und zudem müssen die Tage der Hungerkost und des Dunkelarrestes gemeiniglich in der ersten Zeit der Haft durchgemacht werden, weil die Dauer der Strafe häufig eine ziemlich kurze ist.
Der Vogt spielte längst den gestrengen Herrn gegen ihn, nirgends im Thale fand er Aufnahme, er mußte der Gemeinde übergeben werden und sollte ein elendes, entbehrungsreiches Leben führen. Dies überstieg seine Kräfte; der einzige Kamerad, welcher ihm treu geblieben, war ein alter Schnapslump und Zuchthausbruder, vor welchem Jedermann die Thüren zuschloß und sich fürchtete.
Alles dies könnte den Rechtsgelehrten gleichgültig sein, wenn man im Staatsleben nur nicht innerhalb der gesetzlichen Schranken ein grundschlechter Kerl sein und der menschlichen Gesellschaft durch Ausübung von mancherlei Lastern hundertmal mehr in Einem Jahre zu schaden vermöchte, als etwa ein alter Zuchthausbruder durch seine kleinen Diebstähle während seiner ganzen Spitzbubenlaufbahn geschadet hat.
Man hat zwar noch niemals erlebt, daß die Leute einander durch ihr bloßes flüchtiges Anschauen mit ihren Fehlern anstecken und läßt sich nicht läugnen, daß ein Zellenbewohner den vor ihm Hergehenden möglicherweise trotz der Maske am Gange und den Umrissen der Gestalt erkennt, allein Dreierlei läßt sich ebenfalls nicht läugnen, nämlich daß erstens die Maske jedenfalls dazu beiträgt, Anknüpfung von Bekanntschaften zu erschweren, ferner den Gefangenen vor den Blicken neugieriger Besucher der Anstalt beschützt und endlich den großen Vortheil bietet, daß er nach der Entlassung nicht leicht Zuchthausbrüder trifft, welche ihn erkennen und in unangenehme oder gefährliche Lagen versetzen.
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