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Der Zellenbewohner ißt und arbeitet dann mehrere Stunden; von Zeit zu Zeit tritt ein Werkmeister oder Aufseher herein und bleibt einige Augenblicke, um Etwas anzuordnen oder nachzuschauen. Um 10 Uhr öffnet sich die Thüre, der Director mit seinem freundlichen, wohlwollenden Gesichte tritt herein.

Heißt es nicht in den Zeitungen, die Gefangenen würden alle zu Narren oder Selbstmördern? Hat man nicht schon Zellenbewohner in andern Ländern gefunden, welche vergessen wurden, sich bei lebendigem Leibe die Arme und Beine anfraßen und den Hungertod starben? He?" schreit der Indianer. "Hu, das ist grausig! gräßlich! Lieber todt als in der Zelle!

Ein Zellenbewohner kann zwar so weit gelangen, daß er seine Strafe gleichsam aus freiem Entschlusse auf sich nimmt, doch kein freier Entschluß, den Versuchungen der Welt zu entfliehen, sondern ein Verbrechen hat ihn in die Einsamkeit getrieben, der Spielraum seiner Freiheit ist geringer, als der jedes Bruders eines jeglichen Ordens, seine Lage ist vielfach schwieriger als die des Trappisten und der Austritt aus der Zelle steht in keiner Weise in seiner Macht.

Ohne die Hausordnung im Mindesten bei Seite zu setzen, liegt es in der Macht der Beamten eines Zellengefängnisses, bei Behandlung der Zellenbewohner an sich sehr geringfügige, für diesen jedoch sehr große Unterschiede eintreten zu lassen. Weil Jeder nach seiner Art und Weise behandelt werden kann und soll, mag der Strafzweck der Sühne auch von Außen her seine Erfüllung finden.

Er schließt die Augen gewaltsam und zählt so lange von Eins bis Hundert rückwärts, bis endlich der Schlaf dem Zählen ein Ende macht, ein Schlaf ohne Erquickung und Ruhe, denn was sich in seinem Gemüthe regt, lebt auch im Schlafe fort und die Gedanken, welche er heute gehabt, spinnen sich in die Traumwelt weiter. Wovon soll ein Zellenbewohner träumen? Von den kleinen Ereignissen der Gegenwart?