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Aktualisiert: 14. Juni 2025


Der Zeitler stand auf und führte uns zum Ausgang; es war mir, als sei ich in einer andern Welt gewesen und kehre nun wieder in die vorige zurück. Hertha sagte, als wir vor ihrer Haustür waren: »Ach, es ist schad, daß man die Nächte verschläft, aber es wird so sein müssen, scheint mir.

Der Zeitler gab einen summenden Ton von sich, der allerlei bedeuten konnte, ein Lachen oder einen Zweifel, und Hertha fuhr fort: »Ich bin nur froh, daß ich's mit den Blumen habe, es ist, wie wenn ich dazu auf die Welt gekommen wäre, daß ich das Kranzbinden treibe. Das kann ich nach der Regel, ich hab's gelernt und hab's auch in den Fingern.

Ich tat nicht viel dergleichen, als ob mich die Geschichte aus meiner frühesten Kindheit interessiere, im stillen aber war es mir, als habe ich noch eine Erinnerung an das alte Gesicht, das sich über mich geneigt habe, und es fiel mir wieder ein, wie es mir mit dem Zeitler beim ersten Sehen gegangen war.

Was er da sagte, erfüllte mich mit Begierde, mehr von den beiden und besonders von Fräulein Brigitte zu hören. Ich mag wohl auch den Zeitler bittend genug angesehen haben, denn er fing nach einigem Zögern wirklich an, einiges aus ihrer Lebensgeschichte mitzuteilen. Woher er sie wußte, verlautete nicht.

Oder vielleicht auch noch anrührtschloß der Zeitler, dem es plötzlich einzufallen schien, daß die Personen, die er aus der Vergangenheit heraufgeholt hatte, wo er ihnen irgendwie näher gestanden sein mußte, noch da waren, ja, daß ich begierig Horchender jeden Tag um sie war.

Als der Zeitler weggegangen war, sagte Luise zu Lotte Meister: »Es ist schade, daß der Ludwig es sich nicht mehr denken kann: der Mann sieht doch ganz und gar dem alten Stadtpfarrer Möbius gleichUnd sie erzählte eine Geschichte davon, daß dieser heimatliche Geistliche, den man im Gegensatz zu jüngeren Kollegen nur den alten Herrn genannt habe, als letzte Amtshandlung meine Taufe und zwar am Bett meines kranken Vaters vorgenommen habe.

Es wurde ihr nichts erspart an qualvollem Verlangen nach Glück und vollem Menschenleben, besonders wenn sie andere in aller Ruhe und Gottergebenheit erleben sah, was sie selber, wenn es ihr zuteil geworden wäre, mit Seelenjauchzen und Wonnestürmen in sich ausgetragen hätte. Dochunterbrach sich Zeitler, »es hat schließlich niemand das Recht, davon zu reden, da sie selber es nicht tat.

Auch fuhr der Zeitler gleich darauf milder fort: »Die Brigitte tauschte mit niemand, wenn man es ihr anbieten wollte. Heißt das, was sie in sich selbst und aus sich heraus geworden ist, gäbe sie nicht hin, wenn sie noch einmal ein Leben leben dürfte in einem schlanken Körper und mit allem, was man so gemeinhin Glückseligkeiten heißt

Aufgesucht hatte ich bis jetzt weder sie noch den alten Zeitler, so oft ich auch daran gedacht hatte, es zu tun. Anfangs hatte ich den festen Vorsatz und auch das Verlangen darnach gehabt und es nur immer wieder verschoben, und nun, da ich keine Lust und auch keinen Mut mehr dazu hatte, kam ich von ungefähr dazu.

Ich möchte doch nicht ledig bleiben, nicht um alles.« »So sei jetzt auch einen Augenblick stillsagte der Zeitler, »man kann ja mit keinem Steckelein dazwischenfahren, wenn du einmal anfängst, es läuft wie aus einem Brunnenrohr. Was weißt denn du davon, wie es gehen kann auf der Welt, und was weißt du von Glück und Unglück?

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