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Mit den Arbeiten ging es dagegen, wie ihn der Professor versicherte, rüstig vorwärts; er hatte außer der Weberfamilie noch acht eben von »drüben herüber« gekommene Deutsche gemiethet, ihm die nöthige Einrichtung, den nächsten Hausbau wie das Bestellen der Felder beenden zu helfen die Leute campirten jetzt alle zusammen mit in der Hütte des Webers, dessen Frau für sie kochte und nur das eine vermißte er bis jetzt noch, daß er kein deutsches Dienstmädchen bekommen konnte, ihnen in den Hausarbeiten, die meistentheils auf den Töchtern lasteten, beizustehn.

Zu solchem Entschluß, zu dem die Weberfamilie auch noch ihre Zustimmung zu geben hatte, war dann aber auch keine Zeit mehr zu verlieren, und um es besser mit ihnen besprechen zu können, ging er gleich am nächsten Morgen zu ihnen hinunter in's Zwischendeck.

Die Frauen hatten den jungen Mann aber, seines bescheidenen ordentlichen Betragens, wie seines musterhaften Fleißes wegen, bei dem er immer noch Zeit fand, ihnen in einer Menge von Sachen beizustehn und zu helfen, viel zu lieb, das zu dulden, und Georg mußte mit »im Hause« essen, während die Weberfamilie mit den übrigen Arbeitern »in der Küchewie ihr Blockhaus genannt wurde, tafelte.

Die Weberfamilie aus Zurschtel ging den Anderen übrigens vorzüglich mit gutem Beispiel voran; der Mann, wie nur die ersten Tage an Bord mit Krankheit und deren Nachwehen überstanden waren, arbeitete von früh bis spät, half dem Koch in der Küche und den Matrosen wo er nur konnte an Tauen und Segeln, und war freundlich und gefällig gegen Jedermann, während die Frau die erste war, die ihren Waschtrog herrichtete und sich den Cajütspassagieren anbot ihre Wäsche für ein Billiges so gut zu waschen und herzustellen, wie es eben an Bord eines Schiffes möglich war.

Am besten jedenfalls von allen Zwischendeckspassagieren hatte sich bis jetzt die Weberfamilie in das Schiffsleben hineingefunden.

Professor Lobenstein redete ihn da, als alten Reisegefährten an, frug ob noch andere Passagiere von der Haidschnucke an Bord seien, und erfuhr von ihm, daß sich auch die Weberfamilie auf der Jane Wilmington eingeschifft habe nach Cincinnati zu gehn, dort unter den vielen Deutschen leichter Arbeit zu finden.

Wie hatte sich der Platz verändert, seit dem letzten Jahre; das fröhliche regsame Leben was dort geherrscht, war verschwunden, das Haus, in dem die Weberfamilie mit den Arbeitern gelebt, stand ganz leer, von dem munter blökenden Vieh, das die Fenzen sonst umgeben, war fast Nichts mehr übrig geblieben eine einzige Kuh und ein paar Schweine ausgenommen da mit dessen Verkauf die nöthigsten Ausgaben hatten gedeckt, die dringendsten Schulden bezahlt werden müssen, und der Platz selber verrieth nur zu deutlich, wie keine ordnende Männerhand mehr ihm vorstehe, selbst nur ihn so in Stand zu halten wie er war.

Da aber solche, wie sie vielfach gehört, in Amerika nicht immer gleich und leicht zu bekommen wären, könnte er auf der Gotteswelt nichts Besseres thun, als gerade die ganze Weberfamilie, die er als ordentliche, rechtschaffene, fleißige Leute kennen gelernt hatte, wenn sie irgend zu bekommen wären, in Dienst zu nehmen.

Rosenau bei Coburg im September 1854. Friedrich Gerstäcker. Das Dollinger'sche Haus Der rothe Drachen Der Diebstahl Franz Loßenwerder Die Auswanderungs-Agentur Die Weberfamilie Nach Amerika Der Tanz im rothen Drachen Rüstungen Die beiden Familien Capitel 1.

Bis elf Uhr ließ sich die Weberfamilie selber, die Frauen wenigstens, nicht draußen sehn; die Tochter las der Mutter drin am Kamin ein Capitel aus der Bibel vor, und die alte Frau saß mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen daneben und hörte andächtig zu.