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Aktualisiert: 4. Mai 2025


[Sunderland.] Man hat Grund zu glauben, daß Wilhelm um diese Zeit auch die ersten Beitrittsversicherungen von einer ganz andren Seite erhielt. Die Geschichte der Intriguen Sunderland's ist in ein Dunkel gehüllt, das schwerlich je ein Forscher wird aufzuklären vermögen; wenn es aber auch nicht möglich ist, die ganze Wahrheit zu entdecken, so kann man doch leicht einige handgreifliche Erdichtungen nachweisen. Die Jakobiten behaupteten aus naheliegenden Gründen, die Revolution von 1688 sei die Frucht eines schon vor langer Zeit angezettelten Complots gewesen, und Sunderland bezeichneten sie als das Haupt der Verschwörung. Sie behaupteten, er habe in der Verfolgung seines großen Planes seinen nur zu vetrauensvollen Gebieter angereizt, von Gesetzen zu dispensiren, ein ungesetzliches Tribunal zu errichten, freies Eigenthum zu confisciren und die Väter der Landeskirche ins Gefängniß zu werfen. Dieser Roman stützt sich auf keinen Beweis, und obgleich er bis auf unsre Zeit nacherzählt worden ist, verdient er doch kaum eine Widerlegung. Nichts ist gewisser, als daß Sunderland sich einigen der unklügsten Schritte Jakob's widersetzte, insbesondere der Verfolgung der Bischöfe, welche eigentlich die entscheidende Krisis herbeiführte. Aber wenn auch diese Thatsache nicht feststände, so würde noch ein andres Argument den Streit entscheiden. Welchen denkbaren Grund konnte Sunderland haben, eine Revolution herbeizuwünschen? Unter dem herrschenden Systeme stand er auf dem Gipfel des Ansehens und des Glücks. Als Präsident des Geheimen Raths hatte er den Vorrang vor allen weltlichen Peers, und als erster Staatssekretär war er das thätigste und mächtigste Mitglied des Kabinets. Er durfte den Herzogstitel erwarten. Er hatte den Hosenbandorden erhalten, den noch unlängst der glänzende und leichtfertige Buckingham getragen, der nach Vergeudung seines fürstlichen Vermögens und seines reichbegabten Geistes verlassen, verachtet und mit gebrochenem Herzen ins Grab gesunken war. Geld, auf das Sunderland mehr Werth legte als auf Gunst- und Ehrenbezeigungen, strömte ihm in solcher Fülle zu, daß er bei einigermaßen geregelter Verwaltung seiner Einkünfte hoffen konnte, binnen wenigen Jahren einer der reichsten Unterthanen in Europa zu werden. Die directen Einkünfte seiner Stellen waren, obwohl sehr bedeutend, doch nur ein kleiner Theil seiner Revenüen. Von Frankreich allein bezog er ein regelmäßiges Jahrgeld von nahe an sechstausend Pfund, abgesehen von bedeutenden Gelegenheitsgratifikationen. Mit Tyrconnel war er, wie wir wissen, auf fünftausend Pfund jährlich, oder fünfzigtausend ein für allemal, einig geworden. Welche Summen er außerdem durch den Handel mit Stellen, Titeln und Begnadigungen verdiente, kann nur gemuthmaßt werden, aber sie müssen enorm gewesen sein. Es schien Jakob Vergnügen zu machen, einen Mann, den er als durch sich bekehrt betrachtete, mit Reichthümern förmlich zu überschütten. Alle Geldbußen, alles verfallende Eigenthum erhielt Sunderland. Von jeder Verleihung bekam Sunderland Gebühren. Wenn irgend ein Bittsteller es wagte, sich direct an den König zu wenden, so erhielt er von diesem die Antwort: »Haben Sie mit meinem Lordpräsidenten gesprochenEin beherzter Mann erlaubte sich einmal die

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