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Aktualisiert: 8. November 2025


Wie die Traube Copher schwillet Zu Engeddi in den Gärten, Und der Lippen Kelch erfüllet, Küß ich meinen Lustgefährten! Zedern fest das Haus uns stützen, Unsre Latten sind Zypressen, In dem Schatten will ich sitzen Und der Schmerzen all vergessen. Unterm Schatten will ich sitzen; Des die Seele mir begehret, Wie der Apfelbaum bei wilden Bäumen, ist mein Freund verehret.

Dem Welschen ist Voltaire zu kurz; uns Deutschen ist er zu lang. Kaum hat Orosman gesagt "verehret und gerochen"; kaum hat er sich den tödlichen Stoß beigebracht, so lassen wir den Vorhang niederfallen. Ist es denn aber auch wahr, daß der deutsche Geschmack dieses so haben will? Wir machen dergleichen Verkürzung mit mehrern Stücken: aber warum machen wir sie?

Zum beten setze dich, wie jener Grieche lehret, Denn GOtt wil auff der flucht nicht angeruffen sein: Er heischet vnd begehrt ein starckes hertz' allein; Das hat man aber nicht, wann er es nicht bescheret. Hier, weil das e im +lehret+ wie ε, das im +bescheret+ wie η gelesen wird, kan ich vor +bescheret+ das wort +verehret+ setzen.

Kaufe nichts. Daja. Sein Volk verehret ihn als einen Fürsten. Doch daß es ihn den Weisen Nathan nennt Und nicht vielmehr den Reichen, hat mich oft Gewundert. Tempelherr. Seinem Volk ist reich und weise Vielleicht das Nämliche. Daja. Vor allen aber Hätt's ihn den Guten nennen müssen. Denn Ihr stellt Euch gar nicht vor, wie gut er ist.

Sage, ist es nicht schade, daß so ein braver Mann ein Verräter sein soll? daß so ein Held, der wie ein Gott verehret ward, sich so erniedrigen kann, mich um einen kleinen Thron bringen zu wollen? Rutland. Das hätte er gewollt? das könnte er wollen? Nein, Königin, gewiß nicht, gewiß nicht!

Dahero ist auch der Zopf des heiligen Bürokrazius, der von seinen Jüngern und sonstigen Anhängern ehrfurchtsvoll in unveränderter Gestalt übernommen wurde, etwas Heiliges und muß von uns allen gebührend verehret werden. Er ist der sichtbare allegorische Ausfluß seines Geistes an derjenigen Stelle, wo er naturgemäß sein sollte, aber nicht zu finden ist.

Ein Küßchen, das ein Kind mir schenket, Das mit dem Küssen nur noch spielt, Und bei dem Küssen noch nichts denket, Das ist ein Kuß, den man nicht fühlt. Ein Kuß, den mir ein Freund verehret, Das ist ein Gruß, der eigentlich Zum wahren Küssen nicht gehöret: Aus kalter Mode küßt er mich.

Verlor der Künstler darum sein Recht, ein Wesen, dem die Dichter eine bestimmte Persönlichkeit geben, das sie zur Tochter des Saturnus und der Ops machen, das sie in Gefahr kommen lassen, unter die Mißhandlungen des Priapus zu fallen, und was sie sonst von ihr erzählen, verlor er, sage ich, darum sein Recht, dieses Wesen auch nach seiner Art zu personifieren, weil es in einem Tempel nur unter dem Sinnbilde des Feuers verehret ward?

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