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Aktualisiert: 24. Juni 2025


"Meine letzte Erinnerung an Goethe war der ernste, mächtige, stille Trauerzug, der ihn in weihevoller Stunde zu Karl Augusts Fürstengruft geleitete. "Als ich noch ein Kind war, ging ich allsonntäglich zur Kirche, faltete allabendlich die Hände zum Gebet, jeden Morgen galt mein erster Gruß dem lieben Heiland.

Ein durchdringender Geruch von Tubarosen und Coniferen überströmte die Straße, deren Trottoire von einer dichten Menge Zuschauer besetzt waren. In langer Reihe hielten die Folgewagen fast die halbe Straße hinauf. Nur wenige, flüchtige Blicke folgten dem einfachen Trauerzug Theresens. Die Neugierde konzentrierte sich auf das vornehme Begräbnis.

Freilich hat sie dann nur einen Grafen und kein fürstliches Blut; doch einer meiner Vorfahren hat auch eine Krone getragen!" "Freveln Sie nicht so schrecklich", entgegnete der Alte; "wie leicht kann Sie das Unglück mit hinabziehen! Mit solchen Dingen ist nicht zu scherzen. Überdies habe ich heute nacht im Traum einen großen Trauerzug mit Fackeln gesehen, wie man Fürsten zu begraben pflegt."

Alle Fenster im Orte waren voller Neugieriger, um den Trauerzug vorbeiziehen zu sehn. Karl ging voran, erhobenen Hauptes. Er trug eine tapfre Miene zur Schau und grüßte kopfnickend jeden, der aus den Gassen oder den Häusern trat, um sich dem Zuge anzuschließen. Die sechs Träger, drei auf jeder Seite, schritten langsam vorwärts. Sie keuchten.

Gerührt barg er beides, Bild und Handarbeit, sogleich in seiner Brusttasche, da seine Zeit ihm nicht erlaubte, nach dem Begräbnis noch in die Wohnung der Tante zurückzukehren. Als sich der kleine Trauerzug in Bewegung setzte, trug man gerade aus dem Behnschen Hause den reichgeschmückten Sarg hinaus.

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