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Aktualisiert: 27. Mai 2025
Dann ging es fort mit Trarira, und als der Wagen an den Landjägern vorbeikam, ließ der Graf das hölzerne Kasperle hinausgucken. Da sagten die Landjäger verdutzt zueinander: »Er bringt es ja wieder mit!« Auch auf dem Herzogsschloß riefen die Diener zuerst alle: »Der Graf von Singerlingen bringt Kasperle!« »Hach,« schrie die Prinzessin, »er will mich gewiß heiraten!
»Ei, potz Wetter!« rief der Graf von Singerlingen, »wer will mich nicht vorbeilassen? Ja, das wäre ja eine neue Mode!« »Wir sind der Graf von Singerlingen,« schrie der Kutscher, und der Diener blies so laut »trarira, trarira!« daß die Landjäger ganz erschrocken zurückwichen.
Aber da rumpelte und rasselte der Postwagen am Schloß vorbei, niemand stieg aus, niemand nickte und winkte, es saß nämlich nur eine alte Frau drin, die schlief ganz fest. Trarira, trarira, da war die Post vorbei.
Oben blies ein Diener ins Horn: »Trarira, Trarira!« und lustig liefen die Pferde die Landstraße entlang. »Hei, da fährt der Graf von Singerlingen!« sagten die Leute, und weil sie den Grafen gern hatten, nickten und winkten sie und riefen: »Guten Tag!« und »Glückliche Reise!« Ein Städtchen kam. »Trarira, trarira!« rasselte der Wagen hindurch.
Sie wurde so weiß wie die Rosen auf ihrer Mutter Grab, und ihre Kammerfrau sagte, dies sei eine Ohnmacht, und Rosemarie müsse sich zu Bett legen. »Trarira, trarira!« blies es da draußen auf der Landstraße, und Rosemarie wurde wieder so rot wie die schönsten Rosen im Garten.
Er war so über die Prinzessin erschrocken, die hatte eine Stimme, als säße sie tief unten in einem Brunnenloch, und mit ihren Augen spießte sie den Grafen beinahe auf. Nein, so eine Prinzessin wollte er nicht! Wieder klang das »Trarira, trarira!« auf der Landstraße, und wieder riefen alle: »Kasperle kommt!« Aber es waren Hochzeitsgäste, der Schwager und die Schwester der jungen Gräfin Rosemarie.
»Trarira, trarira!« Eine große, schwerfällige Kutsche fuhr in den Schloßhof ein, und alles schrie wieder: »Kasperle, hurra, Kasperle! Da ist er!« Es war aber nicht Kasperle, sondern die Prinzessin Gundolfine, die eiligst gekommen war, um den Grafen von Singerlingen zu heiraten.
Dörte lief eifrig und holte aus einem nahen Quell Wasser für den Grafen und der sagte: »Halte beide Hände auf!« Und er schüttelte Goldstücke in die ausgebreiteten Hände und rief: »Das ist für den guten Rat, den du Kasperle gegeben. Nun, Kutscher, fahr' zu!« »Trarira, trarira!« Da kam die Grenze. Dort standen gleich vier Landjäger, die riefen alle vier: »Hier darf niemand vorbei!«
Vor einem Wirtshaus saßen Landjäger, die hatten ein hölzernes Kasperle aufgestellt und sie riefen: »Wer einen findet, der so aussieht, der soll ihn festhalten; er bekommt eine große, große Belohnung.« »Trarira, trarira!« Der Wagen des Grafen von Singerlingen rollte vorbei. Niemand sah hinein, niemand vermutete das Kasperle drin. Dörfer kamen, wieder eine Stadt, dann wieder ein Dorf.
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