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Die neue die christliche Tragödie wird überall erst möglich sein, wenn der Mensch mehr und mehr aus der Materie erwacht. Ihr Stoff wird die Tragik seiner dann endlich überschauten und klar gewordenen Entwickelung sein und ihre Größe das dann noch ganz anders, weil aus einem ungleich höheren Bewußtseins- und Verantwortungsgrund gesagte, gesungene: Trotzdem! und Ja! und O Ewigkeit!

Den LAOKOON des plastischen Kunstwerkes aber sehen wir nur leiden, ohne daß uns zugleich ein bedeutsames Wollen und Handeln als Grund dieses Leidens vergegenwärtigt würde. Hiermit scheidet sich die Tragik der Tragödie von der sonstigen, nicht oder nicht im engeren und eigentlichen Sinne dramatischen Tragik.

Psychologie ist doch nicht ein Feld für blinde Spekulationen, sondern für die Feststellung von Erfahrungsthatsachen, und für sichere Schlüsse aus solchen. Nicht auf die ganze Mannigfaltigkeit der hier in Betracht kommenden Thatsachen, sondern zunächst nur auf eine einzige will ich hier hinweisen. Ich meine die Tragik und das Gefühl der Tragik.

Was sie scheidet, ist das "Wofür", der "Grund" des Leidens in diesem besonderen, eben näher bezeichneten Sinne des Wortes. Man mag den LAOKOON des Bildwerkes dramatisch, dramatisch bewegt oder dramatisch lebendig nennen; aber die Tragik ist nicht dramatisch, d. h. nicht dramatisch begründet.

Denn nicht immer sitzt auf dem Felsen am Fluß die Lorelei und in dem scheiternden Kahn unten der Mann; oft schwimmt die Lore unten, und der Mann sitzt oben, wenn er sich auch nicht seingolden Haarkämmt, sondern vielleicht nur einen schwarzen Bart streicht. Die Tragik ist immer die gleiche: der Kahn kippt um.

Beide ganz harmlos, beide ganz unwissend. Die Tragik seiner vergangenen Minuten, Lohmann hatte sie irrtümlich erlebt und ohne Recht. Er ging nicht mehr, sich zu erschießen. Er fand sich enttäuscht, beinahe albern, durch die Komödie der Dinge wieder einmal entwürdigt, noch immer im Leben vor, und in diesem Kabuff. »So, von Ertzumversetzte Unrat. »Nun räumen auch Sie immer mal wieder das Feld.

Und ich würde von dieser Freiheit keinen Gebrauch machen, weil mir der ernste und erschütternde Genuss des tragischen Kunstwerkes lieber ist als die kindische Freude an solcher armseligen Freiheit. Ausserdem füge ich hinzu, dass nicht bloss angesichts der Scheinwelt der Bühne, sondern auch gegenüber der Tragik der Wirklichkeit ein tragischer Genuss möglich ist.

Aber vergessen Sie nicht, dass der edle Ritter sich selbst verzweifelt ernst nahm. Die Tragik eines solchen Charakters! Was ist überhaupt das Leben anders, als ein beständiger Kampf gegen Windmühlen. Übrigens, sie kam im Nebel zu mir, verirrt. Mein Blockhaus wurde ihre Rettung. Soll man nicht an höhere Lenkung glauben? Kennen Sie den Nebel? Ein Irrgang im Wattennebel? Adieu!

Dann besinnen wir uns, dass doch Hecker aus demselben nicht das Gefühl der Tragik, sondern das Gefühl der Komik ableiten will. Der Wechsel der Gefühle soll das Gefühl der Komik sein. Das Gefühl der Tragik ist aber, wie man weiss, nicht das Gefühl der Komik. Allerdings bezeichnet Hecker die Bedingungen dieses Gefühles noch genauer.

Aus der Welt weicher Sinnlichkeit und unbewachten Genußtriebs, die uns Schnitzler so oft mit überlegener Ironie geschildert hat, arbeitet er in dieser Meisternovelle eine erschütternde Tragik heraus. Schnitzler hat in dieser novellistischen Tragödie der entweihten Mutterschaft sein Stärkstes geboten. Mit dieser neuen Ausgabe seiner Werke wohnt Geijerstam mitten unter uns.