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Aktualisiert: 7. Mai 2025
Er war daher unschlüssig, ob er sich auf das Leichentuch legen sollte oder nicht. Aber er sah keinen Stuhl, keine Bank in der ganzen Totenkammer; der Boden, mit Backsteinen zierlich ausgelegt, war noch kälter als das kalte feuchte Leichentuch. Er begann sich dieser Untersuchungen, dieses Zögerns zu schämen, und bald nahm ihn das gastliche Lager des Verstorbenen auf.
Am Abend trugen sie den Fremden in die Totenkammer; Ein Duft von Teer; das leise Rauschen roter Platanen; Der dunkle Flug der Dohlen; am Platz zog eine Wache auf. Die Sonne ist in schwarze Linnen gesunken; immer wieder kehrt dieser vergangene Abend. Im Nebenzimmer spielt die Schwester eine Sonate von Schubert. Sehr leise sinkt ihr Lächeln in den verfallenen Brunnen, Der bläulich in der Dämmerung rauscht. O, wie alt ist unser Geschlecht. Jemand flüstert drunten im Garten; jemand hat diesen schwarzen Himmel verlassen. Auf der Kommode duften
Am Abend ging er gerne über den verfallenen Friedhof, oder er besah in dämmernder Totenkammer die Leichen, die grünen Flecken der Verwesung auf ihren schönen Händen. An der Pforte des Klosters bat er um ein Stück Brot; der Schatten eines Rappen sprang aus dem Dunkel und erschreckte ihn. Wenn er in seinem kühlen Bette lag, überkamen ihn unsägliche Tränen.
"Ja, Herr!" flüsterte der Schließer leise, "dort auf jener Decke ist er abgefahren. Gott gebe, daß es nicht tiefer als ins Fegefeuer ging. Wir nennen deswegen die Decke nur das Leichentuch, das Zimmer aber heißt des Ritters Totenkammer!"
Mit leisen Schritten, als fürchte er, durch jeden Laut den Toten zu erwecken, schlich er aus dem Gemach, desto vernehmlicher rauschten außen seine Schlüssel im Türschloß, als feierten sie seinen Triumph, einem greulichen Spuk entflohen zu sein. "Also auf dem Leichentuch in des Ritters Totenkammer?" dachte Georg, und fühlte, wie sein Herz lauter pochte.
Er gab ihm Handtreue, wie es der Kriegsrat verlangte; der Ritter aber verließ mit langsamen Schritten die Totenkammer. Kapitel 12 Die Mittagssonne des folgenden Tages sendete drückende Strahlen auf einen Reiter, welcher über den Teil der schwäbischen Alb, der gegen Franken hinausläuft, hinzog.
Es werden wohl zwei Dutzend Männer gewesen sein. Da starb auf einmal meine Mutter. Sie war nur zwei Tage krank gewesen. Was ihr gefehlt hat, weiß ich nicht. Ich erinnere mich nur, daß sie am andern Tag, des Morgens gleich abgeholt und in die Totenkammer gebracht wurde.
Er sah deutlich wie der alte Schließer zu dem großen Schlüsselloch hereinguckte und sich segnete, daß er auf der anderen Seite der Tür stehe, denn in der Totenkammer begann es, recht unheimlich zu werden. Es fing an, wunderlich umherzurauschen, auf den Backsteinen schlurften alte Sohlen in häßlichen Tönen.
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