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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Hierbei zog Morten aus einer Tasche seiner Joppe das Ende eines schmalen, buntgestreiften Bandes hervor und sah mit einem Gemisch von Erwartung und Triumph in Tonys Augen. »Wie hübsch«, sagte sie verständnislos. »Was bedeutet das?«
Und mit ihren ein wenig männlich langen und festen Schritten ging sie zur Kommode und holte ein Taschentuch, tauchte es in die Waschschüssel, trat wieder ans Bett und legte es behutsam auf Tonys Stirn, worauf sie es noch ein paarmal mit beiden Händen glatt strich. »Danke, Ida, das tut gut ... Ach, setz' dich noch ein bißchen zu mir, gute alte Ida, hier, auf den Bettrand.
»Das ist ein Wort!« rief Herr Grünlich und sprang auf die Füße. Sofort aber, als er Tonys erschrockene Bewegung sah, ließ er sich noch einmal nieder und sagte ängstlich beschwichtigend: »Gut, gut ... sprechen Sie nun nichts mehr, Antonie! Genug für diesmal, ich bitte Sie, von dieser Sache ... Wir reden weiter davon ... Ein anderes Mal ... Ein anderes Mal ... Leben Sie wohl für heute ... Leben Sie wohl ... Ich kehre zurück ... Leben Sie wohl!
Er saß, des Bauches wegen, ziemlich weit vom Tische entfernt, hielt seine Beine weit voneinander entfernt und ließ meistens den einen seiner kurzen Arme mit der feisten, weißen Hand senkrecht an der Stuhllehne hinunterhängen, während er, den dicken Kopf mit dem Seehundsschnurrbart ein wenig zur Seite gelegt, mit dem Ausdruck einer verdrießlichen Behaglichkeit und einem treuherzigen Blinzeln seiner Augenritzen, Tonys Reden und Antworten anhörte.
Ich bin nicht sicher, durchaus nicht sicher, daß ich nicht ebenfalls ... Sehen Sie, Sie sind ein verwöhntes, vornehmes Geschöpf ... Mokieren Sie sich immer nur über die Leute, die zu Ihren Füßen liegen? Haben Sie wirklich ein kaltes Herz?« Nach der kurzen Heiterkeit begann nun plötzlich Tonys Oberlippe zu zittern.
Dieses Wort »vornehm« saß erstaunlich fest in Tonys Köpfchen, und sie wandte es mit anerkennendem Nachdruck auf Gerda Arnoldsen an.
Tonys Briefe aber verloren von nun an nicht mehr den Ton von Hoffnungslosigkeit und selbst von Anklage ... »Ach, Mutter«, schrieb sie, »was kommt auch alles auf mich herab! Erst Grünlich und der Bankerott und dann Permaneder als Privatier und dann das tote Kind. Womit habe ich soviel Unglück verdient!«
Fräulein Arnoldsen, Gerda Arnoldsen, Tonys ehemalige Pensionsgenossin, deren Vater, der große Kaufmann, und beinahe noch größere Geigenvirtuos, sowie seine verheiratete Tochter und ihr Gatte ebenfalls zugegen waren.
Es trug vielmehr, wie es durch Tonys Vermittlung eingeleitet worden, halbwegs den Charakter einer Privatangelegenheit, die mit Diskretion und Verbindlichkeit zu behandeln war. Ach nein, Hermann Hagenström wäre wohl kaum der Mann dafür gewesen!... Thomas benutzte als Kaufmann die Konjunktur und auch beim Verkaufe, nachher, würde er sie bei Gott zu benutzen wissen!
An Herrn Grünlich war, von der Hand des Konsuls geschrieben, ein überaus diplomatischer Brief abgegangen; aber der Fortgang der Dinge ward durch Tonys in den kindischsten Formen geäußerte Hartnäckigkeit behindert. »Bewahre, Mama!« sagte sie. »Ich kann ihn nicht ausstehen!« wobei sie die zweite Silbe des letzten Wortes mit höchstem Nachdruck betonte und das »st« ausnahmsweise nicht getrennt sprach.
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