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Jetzt schlug dieser die Augen auf und es war klar, daß er ihn sogleich erkannte, denn er stand auf, ging auf Tiidu zu und reichte ihm zum Gruße die Hand, dann fragte er: »Wo hast du deinen Dudelsack gelassenDa erst überzeugte sich Tiidu, daß der Fragende derselbe alte Mann war, der ihm früher empfohlen hatte, Dudelsackpfeifer zu werden.

Tiidu aber machte sich eilig davon, als ob er Feuer in der Tasche hätte, und dachte nicht daran, mit seiner Waare wiederzukommen, denn er wußte ja recht gut, daß der Genuß der Aepfel ein Wachsen der Nasen hervorbringen würde.

Als das Schiff nach einigen Tagen in Land Kungla vor Anker gegangen war, verbreitete sich durch der Schiffsleute Mund mit Windesschnelle die Kunde von dem melodischen Fisch, den sie im Meere gefangen, und der Nacht und Tag dem Schiffe nachgeschwommen wäre. Natürlich durften Tiidu und sein Freund dieser Erzählung nicht widersprechen, da sie sich sonst selber in Gefahr gebracht hätten.

Hier konnte nun Tiidu den Reichthum von Land Kungla gründlich kennen lernen, der in der That größer war, als man sich vorstellen konnte.

Da wurden von allen Seiten Thaler, halbe Thaler und kleine Silbermünzen hineingeworfen, dann und wann fiel auch ein blinkendes Goldstück in den Hut. Tiidu spielte dann noch zum Danke manche schöne Weise auf, ehe er sich anschickte, nach Hause zu gehen.

Tiidu so hieß der Bursche begann über des alten Mannes Rede nachzudenken, und je länger er sann, desto mehr mußte er dem Alten Recht geben. Er entschloß sich, den von dem Alten angegebenen Weg zum Glücke einzuschlagen; allein er verrieth Niemanden ein Wort von seinem Vorhaben, sondern ging eines Morgens vom Hause und kam nicht wieder.

Als der Wirth später sah, wie der Künstler jeden Abend immer mehr Gäste in's Haus zog, gab er ihm Kost und Wohnung frei. Gegen den Frühling ließ Tiidu an seinen Dudelsack silberne Röhren machen, die von innen und von außen vergoldet waren, so daß sie in der Sonne und am Feuer funkelten.

Erzählungen, die im Munde des Volkes lebten, wußten viel zu berichten von dem Reichthume des Landes Kungla, und Tiidu konnte das Tag und Nacht nicht aus dem Kopfe bringen. Wenn ich nur hinkommen könnte, dachte er, so würde ich schon den Weg zum Reichthum finden.

Der König ließ ihm jedoch eine dreimal größere Summe auszahlen, mit welcher Tiidu zum Hafen eilte und ein Schiff bestieg, das ihn in seine Heimath zurückbringen sollte. Vor seiner Abfahrt hatte er seinen falschen Bart abgenommen, und die fremdartigen Kleider mit anderen vertauscht.

Tiidu nahm den Dudelsack und begann nach Herzenslust zu blasen, daß der Wald davon wiederhallte. Nachdem er sich satt gespielt hatte, nahm er den Weg unter die Füße und schlug die Richtung nach der See ein. Es war schon etwas über Mittag, als er die Küste erreichte, in deren Nähe er ein Schiff liegen sah, an welchem das Schiffsvolk eben Ausbesserungen vornahm.