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Bald warf eine hohe Welle das kleine Boot um, in welchem Tiidu mit drei Matrosen saß, und das feuchte Bett umschloß die Männer. Zum Glück schwamm nicht weit von Tiidu eine Ruderbank; es gelang ihm, sie zu ergreifen und sich mit Hülfe derselben auf der Oberfläche zu halten. Als darauf der Wind sich legte und das Wetter sich aufklärte, sah er das Ufer, das gar nicht weit zu sein schien.

Als Tiidu an den Rand des Baches kam, erblickte er zufällig im Wasser sein Bild, was ihn dermaßen erschreckte, daß er einige Schritte zurücksprang und an allen Gliedern zitterte wie Espenlaub. Aber auch Beherztere als er wären hier wohl erschrocken. Sein Bild im Wasserspiegel zeigte ihm nämlich, daß seine Nasenspitze wie der Fleischzapfen eines Puters aussah und bis zum Nabel reichte.

Aber der Alte ließ nicht ab, sondern setzte dem Tiidu so lange zu, bis er nach Hause ging und seinen Dudelsack herbrachte.

Als die andern Großen das sahen, ließen sie einer nach dem andern den Dudelsackpfeifer in ihre Häuser kommen, wo er ihnen vorspielen mußte. Tiidu beobachtete pünktlich die Vorschrift des Alten, indem er sich nie einen Lohn ausbedang, sondern Jedem überließ, nach Gutbefinden zu geben, und es fand sich, daß er fast immer viel mehr erhielt, als er selber zu fordern gewagt hätte.

Tiidu gab sich den Seinigen nicht eher zu erkennen, als bis er das Gut gekauft hatte. Dann ließ er ein prächtiges Gastmahl anrichten, und seine ganze Familie dazu einladen. Bei Tische gab er sich zu erkennen und sagte: »Ich bin Tiidu, euer fauler Sohn und Bruder, der zu Nichts zu gebrauchen war, seinen Eltern Kummer machte, und endlich heimlich davon lief.