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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Nach Tibets Worten blieb er am Fenster stehen und schaute lange wortlos hinaus. Als er sich wieder umwandte, blickte er Tibet mit freundlichem Ernst ins Auge und schüttelte den Kopf. „Sie täuschen sich, Tibet! Täuschen sich gewiß! Und wenn nicht wenn nicht Nein, solche Gedanken habe ich begraben ein für allemal “
Aber nun, da ich arm, verlassen und durch die Verhältnisse gedemütigt bin, glauben Sie das Recht einer Bevormundung gewonnen zu haben, meinen Sie, mir Ihre unzarten Dienstleistungen aufdrängen zu dürfen “ Sie hörte Tibets raschen Atem, sah sein erregtes Gesicht und fuhr doch fort: „Also richtig war meine Ahnung und allzusehr traf ein, was ich fürchtete, obgleich ich mir schon vorwarf, diese Dinge zu viel und zu oft berührt zu haben!
Über Tibets Gesicht flog ein zufriedenes Lächeln; er griff in die Seitentaschen seines Rockes und legte Ange ein Papier vor, das diese zwar neugierig betrachtete, aber ohne Verständnis wieder aus der Hand gleiten ließ. „Es ist ein Check auf die Firma Erlanger, Frau Gräfin. Fünfundfünfzigtausend Mark haben wir erhalten.“ „Wie? Fünfundfünfzigtausend Mark?
Alle griffen zugleich nach seiner Hand, um einen besonderen Vorzug zu genießen, bis endlich Jorinde und Ange sich seine Rechte und Linke eroberten. Tibets erste Frage galt der Mama, und diese ward zufriedenstellend beantwortet. Mama Ange ginge es gut; sie habe auch an den Bahnhof kommen wollen, sei aber abgehalten worden. Dann setzte sich die kleine Schar, Tibet in der Mitte, in Bewegung.
„O, beruhigen Sie sich, Frau Gräfin!“ zitterte es aus Tibets Munde. „Ich will sprechen, da Sie es verlangen, und ich schwöre Ihnen bei dem Gott, an den ich glaube, daß ich unschuldig bin! Ich habe in all den Jahren den Grafen angefleht, von dem unseligen Spiel zu lassen.
Sie sollten sich durch dergleichen Dinge nicht aufregen!“ besänftigte Tibet, heftete einen besorgten Blick auf seine Gebieterin und suchte bescheiden ihr Auge, um in diesem zu lesen, daß seine Worte ihre Wirkung nicht verfehlt hätten. Wirklich stahl sich ein Lächeln um Anges Mund bei Tibets Worten; es war aber ein trauriges Lächeln.
Frau Gräfin!“ drang's aus Tibets Munde, und wie einst, als Carlos gestorben war und ihn Anges beleidigte Worte trafen, stand er bebend am ganzen Leibe. „Ehrlos sagen Sie? Ehrlos? Nun, dann darf ich in der Folge Ihre Schwelle nicht mehr berühren! In dies reine Haus darf kein Ehrloser treten!“
Mutius kannte den ganzen Orient: er hatte Persien durchreist und Arabien, wo die Pferde schöner und edler sind als alle anderen Geschöpfe; war in die Tiefe Indiens eingedrungen, wo die Menschen herrlichen Gewächsen gleichen; hatte die Grenzen Chinas und Tibets erreicht, wo ein Gott, namens Dalai-Lama in Gestalt eines schweigsamen Mannes mit Schlitzaugen leibhaftig auf Erden wohnt.
Ein Mensch, der für seine Überzeugung kämpft, für den giebt's kein Rechts und kein Links. Nur ein einziger gerader Pfad ist vorgezeichnet. So war es auch hier. Sprach ihr Herz zu gunsten Tibets, so verwischte doch ihr stolzes, beleidigtes Gefühl wieder die versöhnlichen Regungen.
Das erste, was Ange nach Tibets Fortgang überlegte und in der Folge auch zur Ausführung brachte, war eine noch strengere Tageseinteilung als bisher. Sie stand in aller Frühe auf und sorgte, daß die Kinder Frühstück erhielten und in die Schule gelangten. Während die Magd Einkäufe machte und nach diesen an die Vorbereitung für das Mittagessen ging, besorgte Ange die übrige Hausarbeit.
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