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Ich sehe es einem gleich bei der Art, wie er den Stuhl nimmt und sich niedersetzt, an, ob er viel in Zirkeln lebte, wo auch die kleinste Bewegung von den Gesetzen des Anstandes und der feinen Sitte geleitet wird; der Stutzer setzte sich passabel, doch bei weitem nicht mit jener feinen Leichtigkeit wie der Franzose, und der Engländer zeigte selbst in seiner nachlässigen, halb sitzenden, halb liegenden Stellung mehr Würde als jener, der sich so gut aufrecht hielt, als es nur immer ein Tanzmeister lehren kann.

Da haben wir's, das fehlt. Nein, sieh! So neigt man sich." Diese Zeilen versteht man ganz falsch, wenn man Charlotten eine bäurische Neige, einen dummen Knicks machen läßt. Ihre Verbeugung muß wohl gelernt sein, und wie gesagt, ihrem Tanzmeister keine Schande machen. Frau Praatgern muß sie nur noch nicht affektiert genug finden.

Als aber der Tanzmeister seinen Zögling so weit gebracht hatte, daß man Musik zu der Stunde nehmen konnte, da war der Neffe wie umgewandelt. Ein Stadtmusikant wurde gemietet, der im Saal des öden Hauses auf einen Tisch sich setzen mußte.

Dummheit ohne Erziehung hält den Kopf mehr vorwärts, als zurück; ihn zurückhalten, lehrt der Tanzmeister; man muß also Charlotten den Tanzmeister ansehen, und je mehr, je besser; denn das schadet ihrer Stummheit nichts, vielmehr sind die zierlich steifen Tanzmeistermanieren gerade die, welche der stummen Schönheit am meisten entsprechen; sie zeigen die Schönheit in ihrem besten Vorteile, nur daß sie ihr das Leben nehmen.

Bald sagte ein Frauenzimmer zu dem andern: Ist das nicht ein wunderschöner Kerl, sieht er doch flugs aus wie Milch und Blut. Solche und dergleichen Reden gingen wohl eine halbe Stunde unter der Kompagnie auf dem Tanzboden heimlich vor. Der Tanzmeister präsentierte mir einen roten Samtstuhl, worauf ich mich niedersetzen mußte, die andern aber wie auch meine Charmante mußten alle stehen.

Ihr Gang z.E., ihre Verbeugungen, brauchen gar nicht bäurisch zu sein; sie können so gut und zierlich sein, als sie nur immer ein Tanzmeister kehren kann; denn warum sollte sie von ihrem Tanzmeister nichts gelernt haben, da sie sogar Quadrille gelernt hat? Und sie muß Quadrille nicht schlecht spielen; denn sie rechnet fest darauf, dem Papa das Geld abzugewinnen.

Unter Anleitung des Tanzmeisters begann endlich der Ball. Die Mädchen tanzten unter sich lauter ganz bescheidenen Tänze; keinen Walzer, keinen Shawltanz, keine künstlichen Sprünge, sondern eine Art Menuette zu sechs bis acht Paaren, welche der Tanzmeister für sie eigens komponiert hatte und die wohl sonst nirgends in der Welt getanzt werden als in Pensionsanstalten wie dieser.

Ich weiß, daß Sie Geschmack haben; ich habe schon von Ihnen gehört, als Sie noch in Leipzig waren. Sie wissen, daß man heut zu Tage auf nichts in der Welt so sehr sieht, als ob ein Mensch sich zu führen wisse. Läuffer. Ich hoff', Euer Gnaden werden mit mir zufrieden seyn. Wenigstens hab' ich in Leipzig keinen Ball ausgelassen, und wohl über die funfzehn Tanzmeister in meinem Leben gehabt.

Da saßen dann all die Mamas und Großmamas und Tanten ernsthaft im Kreise herum und musterten die junge Generation und spannen Zukunftspläne und wetteiferten mit unserm Tanzmeister, der uns besonders interessant war, weil er in »Flick und Flock« den großen Krebs zu tanzen pflegte, in der Ausübung ihrer Erziehungskünste.

Die Abneigung zwischen den beiden blieb eine dauernde; sie haßten einander bis zur Todesstunde, und Friedrich nannte Georg nicht anders als: mein Bruder, der Tanzmeister, während Georg seinerseits: mein Bruder, der Sergeant, sagte. Die Personen, die mit dem Prinzen zu tun bekamen, hatten einen schlimmen Stand mit ihm.