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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Er hatte auch erst, wie es René vorkam, eine Menge Einwendungen dagegen zu machen, und das Wort ~Mitonare~ kam sehr häufig dabei vor, ~Sadie~ oder ~Pu-de-ni-a~ wie sie der kleine Missionair in seinem wunderlichen Kauderwelsch statt ~Prudentia~ nannte, wußte diesem allen aber zu begegnen, und da er sonst selber wohl gutmüthig und gastfrei war, hatte er endlich nichts länger dawider, streckte dem jungen Mann mit einem halb freundlichen halb salbungsvollen – wahrscheinlich abgesehenen Blick die dicke fette Hand entgegen, deren Finger auch noch frühere Tättowirungen zeigten, und sagte in einer Sprache die jedenfalls englisch sein sollte, aber meist immer wieder auf tahitisch auslief.
»~Gu – day bodder – gu day a haere mai – gu fend here – ehoa ino – very gu fend –~« und dann folgte noch eine längere Auseinandersetzung, jetzt auf einmal in reinem Tahitisch als ob er glaubte daß der Fremde, durch die vorigen einleitenden Worte in seiner eigenen Sprache nun auch vollkommen vorbereitet für jede weitere Anrede in gutem Insulanisch sein müsse.
»Weißer Mann,« sagte indessen der kleine Mitonare, aber wenigstens die Hälfte seiner Rede im Tahitischen oder doch solchen Worten die recht gut tahitisch sein konnten – »weißer Mann kommt her und findet Brodfrucht und Fleisch und Bananen und Cocosnüsse, Yam und Kartoffeln, und Mitonare ist freundlich mit ihm; zeigt ihm Diplom und andere Sachen, und thut gar nicht als ob Fremder ~Ferani~ wäre und an keinen Gott glaubte – und weißer Mann hat Schutz hier vor anderen weißen Männern. ~Tane~ ~tane Atiu~ sind freundlicher gegen ihn als Leute von seiner eigenen Farbe, und was thut ~Ferani~? – geht hin und macht kleines Mädchen von Mitonare unglücklich – schwatzt ihr allerlei tolles Zeug vor – aber ~Pu-de-ni-a~ ist nicht wie viele andere Mädchen auf der Insel und auf Tahiti. – ~Ferani~ kann Mädchen genug bekommen – puh – so viel, aber nicht ~Pu-de-ni-a~. ~Ferani~ geht nachher weg und ~Pu-de-ni-a~ sitzt – gutes Kind und weint und ist nicht mehr glücklich und alte Mann Mitonare ~O-no-so-no~ weint weil er ~Pu-de-ni-a~ weinen sieht. ~Ferani~ sollte sich etwas schämen und wenn ~Ferani~ auch kein Christ wäre, könnte er doch darum immer thun was recht wäre – sie wären auch früher keine Christen, nein, schreckliche Heiden gewesen, die sich tättowirt und nach einer Trommel, und nach dem Rauschen der Brandung getanzt hätten, ja sie hätten sogar ganzen kleinen, winzig kleinen Gott angebetet – aber darum hätten sie doch thun können was recht wäre – und es auch gethan, wenn sein Vater auch jetzt in der Hölle dafür wäre.«
»Ah, da ist ein Mädchen,« rief die eine Dame, die, das lange Reitkleid emporhaltend, nahe am Hause stehen geblieben war, und sich nach irgend einem lebenden Wesen, das ihr Rede zu stehen vermochte, schien umgesehen zu haben, »aber lieber Gott, Lucie, es ist eine Eingeborene, und mit meinem Tahitisch sieht es noch windig aus ich kann noch weiter Nichts als ~Joranna~ und ~aita~.«
Sie mischte Alles durcheinander und ihre Sprache hatte dabei, durch den langen Aufenthalt auf den Inseln, fast eben so viel Worte von diesen angenommen, daß, wer nicht Tahitisch oder wenigstens eine der Polynesischen Sprachen verstand, den Schlüssel zu all' den wunderlichen Ausdrücken zu haben, kaum im Stande gewesen wäre Sinn oder Verstand in ihre Rede zu bringen.
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