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Aktualisiert: 12. Mai 2025
Ich wußte auch, daß seine Frau, meine einstige Spielgefährtin Surabala, dort mit ihm wohnte. Ich machte die Bekanntschaft des Herrn Ram Lotschan. Ich kann nicht sagen, ob er wußte, daß ich Surabala in ihrer Kindheit gekannt hatte. Ich hielt es nicht für angebracht, diese Tatsache bei unserer ersten Bekanntschaft ihm gegenüber zu erwähnen.
Ich hätte Surabala heiraten und zeitlebens glücklich sein können. Aber ich wollte durchaus ein Garibaldi werden,
Möge Surabala lange und glücklich in ihrem Heim leben, umgeben von ihrem Gatten, ihren Kindern und Verwandten! Diese eine Nacht, wo ich am Abgrund des Todes gestanden, habe ich ewige Seligkeit gekostet. Die Nacht ging hin, der Sturm legte sich, die Flut ebbte ab; ohne ein Wort zu sagen, ging Surabala nach Hause zurück, und auch ich kehrte heim zu meinem Schuppen, ohne ein Wort gesagt zu haben.
Ich will kein neues Sittengesetz predigen oder die Gesellschaftsordnung stürzen, ich habe nicht die Absicht, Familienbande zu zerreißen. Ich will nur genau das ausdrücken, was in mir vorging, wenn es auch nicht vernünftig ist. Ich konnte auf keine Weise das Gefühl loswerden, daß Surabala, die da im Schutze von Ram Lotschans Heim waltete, weit mehr mir als ihm gehörte. Diese Vorstellung war
Die Stadtknaben aber lachten über diese »törichten Jungen vom Lande«. Ich war nach Kalkutta gekommen, um Nazir oder Gerichtssekretär zu werden, aber jetzt fühlte ich mich auf dem Wege zu einem Mazzini oder Garibaldi. Um diese Zeit vereinbarten Surabalas Vater und mein Vater, daß wir uns heiraten sollten. Ich war mit fünfzehn Jahren nach Kalkutta gekommen; Surabala war damals acht.
Nach zwei oder drei Monaten erfuhr ich, daß Surabala mit einem Rechtsanwalt namens Ram Lotschan verheiratet worden sei. Ich war damals eifrig dabei, Unterschriften für die Beihilfe zur Wiederaufrichtung Indiens zu sammeln, und so berührte mich diese Nachricht gar nicht. Ich hatte mich immatrikulieren lassen und wollte gerade mein Zwischenexamen machen, als mein Vater starb.
Ich antwortete: »Nun gut, sei dem so. Was ist mir Surabala?« Mein Herz fuhr fort: »Heute ist Surabala dir nichts. Aber was hätte sie dir sein können?«
Ram Lotschan wurde in einem wichtigen Rechtsfall auf ein paar Tage aus der Stadt abberufen. Surabala war in ihrem Hause ebenso einsam wie ich in meiner Schule. Ich erinnere mich, es war an einem Montag. Der Himmel war schon am frühen Morgen mit Wolken bedeckt. Um zehn Uhr setzte ein feiner Sprühregen ein. Bei dem drohenden Himmel hielt unser Direktor es für ratsam, die Schule früh zu schließen.
Ja, ich muß sagen, ich erinnerte mich damals kaum, daß Surabala je irgendwie mit meinem Leben verbunden gewesen war. An einem schulfreien Tage machte ich Herrn Ram Lotschan einen Besuch. Ich weiß nicht mehr, worüber wir uns unterhielten, wahrscheinlich über die unglückliche Lage des heutigen Indiens.
In ihrer fernen Kindheit war diese Surabala aus einer andern Welt, aus irgendeinem dunklen, urzeitlichen Reich des Geheimnisses gekommen und hatte im hellen Licht dieser menschenvollen Erde neben mir gestanden, und heute, nach einem langen Zeitraum, hat sie jene Erde verlassen, die so voll ist von Licht und Leben, um in diesem furchtbaren, trostlosen Dunkel, in diesem Todeskampfe der Natur allein an meiner Seite zu sein.
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