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Und während ich noch matt und elend zu Bette lag, erklärte mir Rosalie, mich noch am selben Tage verlassen zu wollen, wenn ich ihr nicht die Heirat verspräche. Ich war empört, aber viel zu schwach zu energischem Widerstand. Ich dachte an meine Kinder. Sie ging schon am nächsten Tage mit unseren Papieren aufs Standesamt, um das Aufgebot anzumelden.

»Sie müssen versuchen, mich zu verstehen, Sie vor allembat ich. »Haben Sie mich nicht selbst verspottet, als ich einmal die freie Liebe predigte, weil ich überzeugt war, das Eheproblem dadurch lösen zu können? Heute weiß ich, daß der Zettel auf dem Standesamt nicht die stärkste Fessel ist, die sie unfrei macht.

Sie zitterte, hob ihn auf, blickte den Mann an mit dem glühenden Gesicht, den triefenden Augen, den bebenden Lippen. Am nächsten Vormittag fuhr er mit ihr auf das Standesamt, nach ein paar Tagen zum zweiten Male; da waren sie getraut. Sie hatten wenige glückliche Wochen in einem Seebade verlebt.

Weshalb nimmt man nicht einfach das Mädchen, das man liebt, beim Arm und packt se in eine Droschke und fährt se nach dem Standesamt und zieht dort seinen Füllfederhalter heraus, unterschreibt, fährt heim und is verheiratet? Weshalb muß man vorher erst eine Liebeserklärung loslassen und Sonne, Mond und Sterne beschwören und sich die Zunge aus dem Hals und die Vernunft aus dem Kopf stammeln?

Das ist es, was du dir unter einer Ehe denkst, dies harmonische Nebeneinander, Miteinander, ohne Verpflichtungen. Aber auf die Dauer geht so etwas nicht ohne Standesamt. Und das ist eine Unmöglichkeit! Es kamen Briefe aus Hamburg, die ihn neckten und welche, die ihn beneideten.

Diederich war da, wenn auch in seinem alten Frack. Er gab nicht einmal Erklärungen. Am Standesamt und in der Kirche wirkte er verstört. Allerseits bemerkte man, auf einer so zustande gekommenen Verbindung ruhe kein Segen. Auch Pastor Zillich erwähnte in seiner Ansprache, daß der irdische Besitz etwas Vergängliches sei. Man begriff seine Enttäuschung. Käthchen war gar nicht erschienen.

Ich weiß, daß es noch viele, viele Menschen gibt, die eine Vereinigung erst dann für anständig halten, wenn sie sich dieselbe gegenseitig erlaubt haben: Standesamt Kirche und Pfaffe Hochzeitsreise; die es anständig nennen, wenn zwei Menschen zusammenbleiben, die sich nicht mehr sehen können und die erkannt haben, daß auch das leiseste Gefühl sie nicht mehr zusammenhält, sondern nur noch das gegebene Wort.

Wynfried wußte von selbst, daß damit Klara Hildebrandt gemeint sei. Er verbeugte sich nur gehorsam zustimmend. Seine Gedanken verschwieg er. Sie lauteten ungefähr: Sie werden sagen, der Vater hat ihn mit dem ersten besten Mädchen verheiratet, bloß damit er in Ordnung kommt. »Sie« – seine Genossen der letzten tollen Lebemannsjahre, all diese jungen Männer, die in ihren Vätern vor allem nur die Geldquellen sahenund andere »Freunde«, die auf seiner Freigebigkeit und Sorglosigkeit schmarotzten. Und all die »Freundinnen«, die ihn zu trösten und anzupumpen suchten und ihn betäuben halfen – – Ja, all diese würden sich totlachen und es sich zuschreien: Wißt ihr, Winni hat man zum Standesamt geschleppt ... Aber es war egal, was diese spottetenalles war egal

»Haww ich’s net gesacht?!« jammerte sie. »Jetz is es bald werklich so weid! Awwer des sag’ ich Ihne: Ich geh’ net zu Ihrer Trauung, ich net! Wann’ s dem Esel zu wohl is, geht er uff’s Standesamt! En Ring sollt’ merr Ihne dorch de Nas’ ziehe unn Sie im Zoologische Garte ausschdelle! Ich sag’s ja: Seit mei Schorsch-selig dod is, gibbt’s kaa vernümfdige Mannsbilder mehr.

»Er soll es nie erfahren, nie, daß du mir die Wahrheit sagtest. Wenn du sie mir nicht sagst, gehe ich zum Pastor, oder zum Standesamt, von Mann zu Mann, bis ich den finde, der weiß