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Aktualisiert: 9. Mai 2025


Allem Anschein nach war Labienus eine jener Persoenlichkeiten, die mit militaerischer Brauchbarkeit vollstaendige staatsmaennische Unfaehigkeit vereinigen und die dann, wenn sie ungluecklicherweise Politik machen wollen oder muessen, jenen tollen Schwindelanfaellen ausgesetzt sind, wovon die Geschichte der Napoleonischen Marschaelle so manches tragikomische Beispiel aufzeigt.

Die Gefahr, die darin lag, den alten, ebenso unfaehigen als rach- und ehrsuechtigen Mann an die Spitze der kampanischen Armee zu stellen, mochte Sulpicius nicht uebersehen und ebensowenig die arge Abnormitaet, einem Privatmann ein ausserordentliches Oberkommando durch Volksschluss zu uebertragen; aber eben Marius' erprobte staatsmaennische Unfaehigkeit gab eine Art Garantie dafuer, dass er die Verfassung nicht ernstlich wuerde gefaehrden koennen, und vor allem war Sulpicius' eigene Lage, wenn er Sullas Absichten richtig beurteilte, eine so bedrohte, dass dergleichen Ruecksichten kaum mehr in Betracht kamen.

Wohl lag eine gewisse Erblichkeit nicht bloss in dem Wesen des senatorischen Instituts, insofern dasselbe von Haus aus auf einer Vertretung der Geschlechter beruhte, sondern in dem Wesen der Aristokratie ueberhaupt, insofern staatsmaennische Weisheit und staatsmaennische Erfahrung von dem tuechtigen Vater auf den tuechtigen Sohn sich vererben und der Anhauch des Geistes hoher Ahnen jeden edlen Funken in der Menschenbrust rascher und herrlicher zur Flamme entfacht.

Statt der kleinen Entrepots fuer den Handel, die nebst dem Schutzrecht ueber Gades bis dahin Karthago an der spanischen Kueste allein besessen und als Dependenz von Libyen behandelt hatte, ward ein karthagisches Reich in Spanien durch Hamilkars Feldherrnkunst begruendet und durch Hasdrubals staatsmaennische Gewandtheit befestigt.

Es war nicht bloss die Ausdehnung der Bauten an sich und die Groesse der darauf verwandten Summen, durch die Caesar seine Vorgaenger uebertraf, sondern der echt staatsmaennische und gemeinnuetzige Sinn, der das, was Caesar fuer die oeffentlichen Anstalten Roms tat, vor allen aehnlichen Leistungen auszeichnet.

An der Klarheit und Sicherheit, mit welcher der junge Mann sich spaeter in dem Drang der verschiedenartigsten, zur praktischen Durchfuehrung seiner zahlreichen Gesetze erforderlichen Geschaefte zu bewegen wusste, erkannte man die echte staatsmaennische Begabung, wie an der leidenschaftlichen bis zum Tode getreuen Hingebung, mit der seine naeheren Freunde an ihm hingen, die Liebefaehigkeit dieses adligen Gemuetes.

Es ist viel wahrscheinlicher, dass die beiden grossen Feldherren, bei denen jetzt auch die politische Entscheidung stand, den Frieden wie er war boten und annahmen, um dort der ungestuemen Rachsucht der Sieger, hier der Hartnaeckigkeit und dem Unverstand der Ueberwundenen gerechte und verstaendige Schranken zu setzen; der Seelenadel und die staatsmaennische Begabung der hohen Gegner zeigt sich nicht minder in Hannibals grossartiger Fuegung in das Unvermeidliche als in Scipios weisem Zuruecktreten von dem Ueberfluessigen und Schmaehlichen des Sieges.

Wenn er dennoch, alles Warnens und Hetzens seiner Freunde nicht achtend, ohne ueber die Unversoehnlichkeit auch der begnadigten Gegner sich zu taeuschen, mit einer wunderbar kaltbluetigen Energie dabei beharrte, der bei weitem groesseren Anzahl derselben zu verzeihen, so war dies weder ritterliche Hochherzigkeit einer stolzen, noch Gefuehlsmilde einer weichen Natur, sondern es war die richtige staatsmaennische Erwaegung, dass ueberwundene Parteien rascher und mit minderem Schaden fuer den Staat innerhalb des Staats sich absorbieren, als wenn man sie durch Aechtung auszurotten oder durch Verbannung aus dem Gemeinwesen auszuscheiden versucht.

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