Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 31. Mai 2025


Maja Lisa hatte die Genugtuung gehabt, daß der schöne Pfarrer, der sie zuerst nur wie eine Puppe betrachtete, von dem Augenblick an, wo sie ihn sozusagen überfallen und zu ihm gesagt hatte, er müsse in Finnerud bleiben und dürfe gar nicht an Sjöskoga denken, mit den andern kaum noch ein Wort gesprochen hatte. Er mußte doch wohl gemerkt haben, daß sie auch ein Mensch war.

Aber Maja Lisa sagte, sie kümmere sich eigentlich weder um Finnerud noch um Sjöskoga; ihr Mann müsse Pfarrer in Svartsjö sein und auf Lövdala wohnen. »Ja, so sagst du jetztmeinte die Tante, »aber warte nur, bis der Rechte kommt, dann fragst du weder nach Hof noch KirchspielDie Tante sprach mit so großem Ernst, daß sich Maja Lisa noch einmal dem Fenster zuwenden und hinaussehen mußte.

Aber was die Tante hatte antworten wollen, bekam niemand zu wissen, denn jetzt konnte sich Maja Lisa unmöglich mehr still verhalten. Mit glühenden Wangen und einer vor Eifer zitternden Stimme rief sie, er solle doch ganz gewiß in Finnerud bleiben. Warum er denn nach Sjöskoga ziehen wolle? Dort könnte man gut ohne ihn zurechtkommen.

Zuerst war ich der Meinung, der andere mache sich einen Scherz mit mir, und ich sagte, ich sei nur meiner Mutter wegen in die Stadt gekommen. Wie er denn darauf komme, ich wolle mich um Sjöskoga bewerben? So auf den Kopf gefallen sei ich doch nicht, und ich wisse recht wohl, daß Seine Majestät Sjöskoga nur einer alten Leuchte der Wissenschaft von Upsala oder Lund geben werde.

Ich dachte, ich könnte meiner Mutter die Freude machen, mich zu melden, denn es war absolut keine Gefahr da, daß ich die Stelle bekommen würde. Sjöskoga ist von jeher immer einem alten Professor oder einem alten Schulrat, der sich direkt an den König wendete, gegeben worden, und außerdem hätte ich auch gerne gewußt, was meine Bauern in Finnerud für Gesichter machen würden.

Nicht einmal die Stiefmutter hätte die geringste Spur von Zärtlichkeit in seinem Blick, der solange auf ihr ruhte, entdecken können. Gleich darauf sprach er auch schon wieder von seinen Sorgen und Kümmernissen. »Als der alte verwitwete Propst Cameen in Sjöskoga im letzten Sommer starb und das Pastorat frei wurde, fiel mir ein, ich könnte mich ja darum bewerben.

Ich war der dritte im Vorschlag, und in einigen Wochen sollte ich nach Sjöskoga fahren, meine Probepredigt zu halten. Ich habe mich nicht darüber gefreut, nein, keinen Augenblick.

Die Tante sah wohl, daß sie ängstlich wurde, und so versuchte sie, den Pfarrer davon abzubringen, Maja Lisa immerfort anzustarren. Das sei doch wohl unmöglich, daß er die Absicht habe, von der Bewerbung um Sjöskoga zurückzutreten? begann sie. Er müßte ja hochbeglückt sein, wenn er ein so schönes Pastorat in so jungen Jahren bekomme!

Pastor Liljecrona sei schon seit elf Jahren Pfarrer dort und werde nun wahrscheinlich wegziehen, um Propst in Sjöskoga zu werden. Da begann Maja Lisa zu verstehen, warum die Tante so eifrig geworden war. Sie, die ursprüngliche Pfarrerstochter, wußte wohl, daß Sjöskoga das beste Pastorat im ganzen Sprengel war.

Denn wenn es nicht so wäre, würdest du deinen Vater zwingen, zu glauben, daß du den Brief aus teuflischer Berechnung geschrieben hast, um Liljecrona zu beseitigen, damit sein Platz in Sjöskoga von einem andern, der dir etwa noch näher steht, eingenommen werden könnte. Doch dann könnte dir nicht verziehen werden da könnte ich dich nicht mehr meine Tochter nennen

Wort des Tages

wankendes

Andere suchen