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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Sie gingen nach der heiligen Handlung zusammen heimwärts, so wie sie gekommen waren; den Rest des Tages aber verbrachte jeder für sich. Nur Petra und Signe waren abends lange auf Petras Zimmer zusammen.
Daß dies Entsetzliche sich wiederholen konnte, daß sie noch keinen Schritt weitergekommen war, das steigerte ihre unsichere Angst bis zum Grausen. Aber in dem Maß, wie ihre eigene Schuld wuchs, wuchs das Bild Signes an Seelenreinheit und großherziger Hingebung. Ja, Signe hatte in Wahrheit glühende Kohlen auf ihr Haupt gesammelt.
Sie schöpfte nicht einmal Verdacht, als Signe gar nicht von ihrer Sofaecke aufblicken wollte. Sie glaubte, es sei noch der Schreck vom Brande her, und fragte in einem fort, wie es entdeckt und gelöscht worden sei, wer es zuerst gesehen habe, und als ihr nicht rasch genug Bescheid wurde, stürzte sie wieder hinaus, wie sie hereingekommen war.
Aber Signe, die aufs neue in einen Lachkrampf geraten war, fiel mit Küssen und Streicheln über sie her und stürzte dann davon: "Das muß ich Vater erzählen!" "Bist Du verrückt, Signe?" Und so kamen sie, eine nach der andern, wieder ins Zimmer gestürmt, wie sie hinausgestürzt waren. Fast rannten sie den Propst über den Haufen, der gerade hinaus wollte, um zu sehen, was aus den beiden geworden war.
Je weiter ein Mensch, den wir suchen, sich uns entzieht, desto mehr vergrößern wir uns selbst die Ursache der Trennung; und so kam es, daß ihr endlich klar wurde: es war ein Verrat gewesen an Signe, ihre Freundschaft heimlich zu etwas zu mißbrauchen, was Signe für eine große Sünde hielt.
Und da betete sie und weinte, und sie hörte Signe dasselbe tun und hatte sie lieb deswegen! Als der Propst von seinem Thron der Wahrheit herunterkam, um sich in die Sakristei zu begeben, lag noch der Glanz der Begegnung mit dem Höchsten auf seinem Gesicht.
Er hütete sich wohl, Signe von dem zu schreiben, was ihre Briefe ihn gelehrt hatten. Das erste Wort durfte nicht von Petras Umgebung kommen, sondern von ihr selbst, damit nichts überstürzt werde. Aber von dem Augenblick an, da ihm dies klar geworden war, hatte er auch Petra in einem neuen Licht gesehen.
Sie neigte das Haupt, wie die Frau auf dem Bilde, sie faltete die Hände, und fast ohne es selber zu wissen, wandte sie sich um: "Lassen Sie mich hier bleiben!" Signe richtete sich auf und sah sie an; sie war so erstaunt, daß sie gar nicht antworten konnte. "Lassen Sie mich hier bleiben!" bat Petra wieder und ging auf sie zu. "Hier ist es schön!" Und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Sagen Sie mal," rief Signe, "Sie sind doch nicht etwa ?" "Das Fischermädel?" vollendete der Propst. Petra sah flehend zu ihnen auf. "Ja, ich bin das Fischermädel", sagte sie.
Bald kam sie wieder dahergestürmt, diesmal ohne Hut und Mantel, und erzählte dem Propst und Signe, wie alles zugegangen und daß sie selber den Feuerschein gesehen und furchtbar schnell gelaufen sei; aber jetzt sei sie nur froh, daß es nicht schlimmer sei.
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