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Aktualisiert: 19. Juli 2025
Verschiedene Personen traten herein, die das Gespräch unterbrachen. Es waren Virtuosen, die sich bei Serlo gewöhnlich einmal die Woche zu einem kleinen Konzerte versammelten. Er liebte die Musik sehr und behauptete, daß ein Schauspieler ohne diese Liebe niemals zu einem deutlichen Begriff und Gefühl seiner eigenen Kunst gelangen könne.
Sein ganzes Wesen von einem Gefühl durchdrungen! und das alles um nichts um Hekuba! Was ist Hekuba für ihn oder er für Hekuba, daß er um sie weinen sollte?"" "Wenn wir nur unsern Mann auf das Theater bringen können!" sagte Aurelie. "Wir müssen", versetzte Serlo, "ihn nach und nach hineinführen.
Endlich nahm er in der Verlegenheit ein Buch auf, das er vor sich auf dem Tischchen liegen fand; es waren Shakespeares Werke und "Hamlet" aufgeschlagen. Serlo, der eben zur Tür hereinkam, nach dem Befinden seiner Schwester fragte, schaute in das Buch, das unser Freund in der Hand hielt, und rief aus: "Find ich Sie wieder über Ihrem "Hamlet"? Eben recht!
Mit diesem seltsamen Blatte eilte er zu Serlo zurück, der es las und wieder las und endlich mit bedenklicher Miene versicherte: die Sache sei von Wichtigkeit; man müsse wohl überlegen, ob man es wagen dürfe und könne.
Er legte ihnen die Resultate umständlich dar, mit welchen wir ihn oben beschäftigt gesehn, und gab sich alle Mühe, seine Meinung annehmlich zu machen, soviel Zweifel auch Serlo gegen seine Hypothese erregte. "Nun gut", sagte dieser zuletzt, "Wir geben Ihnen alles zu; was wollen Sie weiter daraus erklären?" "Vieles, alles", versetzte Wilhelm.
Wie konnte Serlo mit jemanden einstimmen, der den vorzüglichsten Schauspieler seiner Gesellschaft zu entfernen die Absicht zu haben schien. Notwendig war es nunmehr, die Rolle des Geistes dem Polterer und die Rolle des Königs dem Pedanten zu geben.
Wilhelm saß zwischen Aurelien und Madame Melina; Serlo zwischen Philinen und Elmiren; niemand war mit sich selbst noch mit seinem Platze unzufrieden. Die beiden Theaterfreunde, die sich gleichfalls eingefunden hatten, vermehrten das Glück der Gesellschaft.
Serlo empfing ihn mit offenen Armen und rief ihm entgegen: "Seh ich Sie? Erkenn ich Sie wieder? Sie haben sich wenig oder nicht geändert. Ist Ihre Liebe zur edelsten Kunst noch immer so stark und lebendig? So sehr erfreu ich mich über Ihre Ankunft, daß ich selbst das Mißtrauen nicht mehr fühle, das Ihre letzten Briefe bei mir erregt haben." Wilhelm bat betroffen um eine nähere Erklärung.
Serlo versicherte, daß er jeder andern Probe, ja der Hauptprobe nachsehen wolle, sobald der Leseprobe ihr Recht widerfahren sei: "Denn gewöhnlich", sagte er, "ist nichts lustiger, als wenn Schauspieler von Studieren sprechen; es kommt mir ebenso vor, als wenn die Freimäurer von Arbeiten reden."
Serlo scherzte bei dieser Gelegenheit und sagte: "Wir wären doch im Grunde recht übel angeführt, wenn der Geist ausbliebe, die Wache wirklich mit der Luft fechten und unser Souffleur aus der Kulisse den Vortrag des Geistes supplieren müßte."
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