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Aktualisiert: 19. August 2024


"Ich habe ihn wieder!" rief Aurelie, indem sie die blanke Klinge in die Höhe hielt; "ich will meinen treuen Freund nun besser verwahren. Verzeih mir", rief sie aus, indem sie den Stahl küßte, "daß ich dich so vernachlässigt habe!" Serlo schien im Ernste böse zu werden.

Serlo gab der Sache eine lustige Wendung und ersuchte Wilhelmen, ihre öftern Gespräche über "Hamlet" nochmals zu bedenken und selbst die Mittel zu einer glücklichen Bearbeitung zu ersinnen. Nach einigen Tagen, die er in der Einsamkeit zugebracht hatte, kam Wilhelm mit frohem Blicke zurück.

Wilhelm schrieb sich manche solche Unterredung auf; und wir werden, da die Erzählung hier nicht so oft unterbrochen werden darf, denjenigen unsrer Leser, die sich dafür interessieren, solche dramaturgische Versuche bei einer andern Gelegenheit vorlegen. Besonders war Serlo eines Abends sehr lustig, als er von der Rolle des Polonius sprach, wie er sie zu fassen gedachte.

Bei all eurer Gewissenhaftigkeit, den großen Autor nicht verstümmeln zu wollen, laßt ihr doch den schönsten Gedanken aus dem Stücke." "Den schönsten?" rief Wilhelm. "Gewiß den schönsten, auf den sich Hamlet selbst was zugute tut." "Und der wäre?" rief Serlo.

Der junge Serlo war auch hier wieder ganz in seinem Elemente; eigentliche Erfindungskraft hatte er nicht, dagegen aber das größte Geschick, was er vor sich fand zu nutzen, zurechtzustellen und scheinbar zu machen.

Philine hatte seit jenem Abend nach dem Brande Wilhelmen auch nicht das geringste Zeichen einer Annäherung gegeben. Sie hatte, wie es schien vorsätzlich, ein entfernteres Quartier gemietet, vertrug sich mit Elmiren und kam seltener zu Serlo, womit Aurelie wohl zufrieden war.

Auf diese Weise konnte sie stundenlang fortfahren, ihren Unmut zu zeigen und jede andere Unterhaltung zu unterbrechen oder zu verstimmen. Serlo machte früher oder später ihren launischen äußerungen mit einiger Bitterkeit ein Ende; aber gewöhnlich war für diesen Abend das Gespräch zerstört.

Der Stiefvater mag dann im königlichen Ornat, doch unscheinbarer als jener, vorgestellt werden." So gab es noch verschiedene Punkte, von denen wir zu sprechen vielleicht Gelegenheit haben. "Sind Sie auch unerbittlich, daß Hamlet am Ende sterben muß?" fragte Serlo. "Wie kann ich ihn am Leben erhalten", sagte Wilhelm, "da ihn das ganze Stück zu Tode drückt?

"Lassen Sie hören", sagte Serlo, indem er sich gravitätisch aufs Kanapee setzte; "ich werde ruhig aufhorchen, aber auch desto strenger richten." Wilhelm versetzte: "Mir ist nicht bange; hören Sie nur.

Er redete ihr auf das herzlichste zu; umsonst! ihre Tränen flossen und erstickten ihre Worte. In diesem Augenblicke trat Serlo sehr unwillkommen herein und sehr unerwartet Philine, die er bei der Hand hielt. "Hier ist Ihr Freund", sagte er zu ihr; "er wird sich freun, Sie zu begrüßen." "Wie!" rief Wilhelm erstaunt, "muß ich Sie hier sehen?"

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