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Aktualisiert: 27. Oktober 2025
Unter den pragmatischen Umständen, die für die historische Entwicklung der Menschheit bis heute charakteristisch waren, war die Sprache hierfür eine notwendige Voraussetzung, woraus sich wiederum die Notwendigkeit der Schriftlichkeit ergab.
Dieses Vorurteil wollen wir neben vielen anderen einer genaueren Prüfung unterziehen; denn es zeigt sich, daß bei allem Niedergang der Schriftkultur diejenige Sprachverwendung, die von der normierten Schriftlichkeit abweicht, erstaunliche Formen annimmt. Der Mensch entwirft, der Mensch verwirft.
Die Menschheit brauchte einige tausend Jahre, bis sie sich die Konventionen der Schriftlichkeit angeeignet hatte. Die Praxis des Schreibens und die Erkenntnis der Möglichkeiten, die sich dadurch öffneten, führten zu neuen Konventionen.
Mit dem Ideal der Schriftlichkeit haben wir zugleich die Illusion übernommen, daß ein Verständnis des Menschen auch zu einem Verständnis der menschlichen Sprache führt. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt vorausgesetzt wir verstehen Sprache als eine dynamische, praktische Erfahrung eigenen Rechts.
Natürlich setzt die Verwendung von Sprache für die Regelung des Gemeinwesens nicht zwangsläufig Schriftlichkeit voraus. Dies gilt für Vergangenheit und Gegenwart. Es gab Zeiten, in denen man nur von Fremden den Erwerb von Schreib- und Lesekenntnissen erwartete.
Wir sollten bei unseren Überlegungen, welche Faktoren Bildung und Ausbildung auf Schriftlichkeit gegründet haben und welche Folgen sich daraus für ihre gegenseitige Abhängigkeit ergeben, diese Zusammenhänge nicht ganz aus dem Auge verlieren.
Was könnte die Demokratie ersetzten? Wie befreien wir uns aus dem eisernen Griff der Bürokratie? Bevor wir eine Antwort darauf versuchen, muß deutlich werden, daß die kulturelle Praxis der Schriftlichkeit und die soziale Praxis der Demokratie ihren Höhepunkt überschritten haben.
Natürlich ist Schriftlichkeit mehr als Rechtschreibung. Also sucht man nach Gründen: die Schule, die Familie, neue Lebensgewohnheiten wie ausgiebiger Fernsehgenuß, die Lektüre von Comics, die manische Besessenheit bei Computerspielen, das Surfen im Internet, um nur einige der offenkundigen Schuldzuweisungen zu nennen.
Der Allgemeinheitsgrad der Schriftsprache und die daraus resultierende Schriftlichkeit als Grundlage jeglicher Erfahrungsvermittlung brachte wiederum andere Erziehungsformen mit sich. Wir sehen also, daß die sich verändernden Formen von Erziehung und Bildung aus den Veränderungen der menschlichen Evolution ergeben und daß somit weitere Veränderungen in der Natur dieser Entwicklung liegen.
Folglich entwickeln sich auch in dieser so homogenen Kultur neue Formen der Schriftlichkeit und Bildung, die wir im übrigen auch in China, Korea, Indonesien und den arabischen Ländern feststellen können. Und dieser Prozeß weitet sich allmählich, wenn auch langsamer als von einigen erwartet, auf die afrikanischen und südamerikanischen Länder aus.
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