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Aktualisiert: 5. Juni 2025
»Lieber Herr Schollfeld,« sagte aber Weigel mit großer Ruhe, »von uns weiß noch Niemand was er nächstes Jahr thun wird, und verschwören läßt sich so eine Sache nun einmal gar nicht Amerika ist immer noch ein Zufluchtsort.« »Ja für die Spitzbuben und Hallunken, da haben Sie recht!« rief der Apotheker.
»Nicht zum Spaßen aufgelegt?« rief aber Schollfeld, Kellmann unter dem Tisch anstoßend »ist auch gar nicht nöthig mein lieber Actuar wir spaßen auch hier gar nicht; Jemand aber, der eine Erbschaft macht und irgendwo Stammgast ist, überkommt dabei die moralische Verpflichtung irgend etwas zum Besten zu geben, und es bleibt ein Skandal, daß man einen solchen Glückspilz auch nur noch daran erinnern muß.
Feuer!« aus voller Kehle schrie. »Wenn ihm nur Jemand die Beine ausheben wollte!« sagte Herr Schollfeld, der ein höchst vergnügter Zeuge der Scene war, ohne jedoch seines schwächlichen Körpers wegen selber Theil daran zu nehmen, jetzt wohlmeinend.
»Dem wär' ich schon damals vor Freude um den Hals gefallen, Benkendroff,« sagte der kleine Mann mit leuchtenden Augen. »Es ist eine merkwürdige, mir aber höchst interessante Thatsache,« rief da Herr Schollfeld, sich die Hände reibend, »daß die Menschen, die einmal in Amerika gewesen, und glücklich wieder, ein sehr seltener Fall, zurückgekommen sind, sich am wohlsten fühlen.
Während die aber wieder in den Saal drängten, Tänzerinnen zu bekommen, und Schollfeld von Kellmann angerufen war, mit ihnen zurück nach der Stadt zu gehn, blieb Lobsich noch im Garten, an dessen Thüre er trat, und nach der Straße hinaus mit lauter und immer ärgerlicher werdender Stimme Weigel's Namen schrie.
»Das Herz brechen? dem alten Vogel?« lachte aber dieser verächtlich »na Gott sei Dank, die hat einen guten Begriff von ihm als ob dem etwas das Herz brechen könnte.« »Nun, es frägt sich nur jetzt wem sie es lieber bricht,« meinte der Actuar, »dem Alten, wenn sie geht, oder dem Jungen, wenn sie bleibt die Wahl wird ihr nicht schwer werden. Aber Schollfeld, Ihr seid ja auf einmal so still geworden?«
»Nun ja, der Geschmack ist verschieden Jeder weiß am Besten wohin er gehört, und dahin treibt ihn der Instinkt,« sagte Herr Weigel achselzuckend, indem er den Tisch verließ, und Kellmann erwischte eben noch zur rechten Zeit Schollfeld hinten am Frackzipfel, der aufspringen und dem sich rasch entfernenden Weigel nach wollte.
Freund Schollfeld müssen Sie aber viel zu gut halten, mein lieber Herr von Hopfgarten; er ist als ein Antiamerikaner hier schon bekannt.« »Und hab' ich nicht recht?« rief dieser hitzig, »hatt' ich nicht recht auch mit jenem lebendigen Loblied Amerikas, jenem Weigel, der Betrügereien halber landesflüchtig werden mußte.«
Schollfeld war übrigens nicht umsonst so mürrisch; er hatte einen Zorn auf Auswanderer, denn er betrachtete Auswanderung als eine indirekte Beleidigung gegen den Staat, gewissermaßen als eine Grobheit, die man ihm geradezu unter die Nase sage : »ich mag nicht mehr in Dir leben und weiß einen Platz, wo's besser ist.« Das dachten sich nämlich die »Tölpel«, wie er sie nannte, aber Sie wußten es nicht gar Nichts wußten sie und liefen blind und toll in die Welt hinein.
Die Männer lachten über Schollfelds komischen Eifer und Hopfgarten sagte, noch immer lächelnd. »Sie reden gerade als ob Amerika ein Unglück wäre.« »Ist es auch,« rief Schollfeld hitzig, »ist es auch, und der arme Teufel, der Ledermann, sonst so ein netter, rechtschaffener Kerl, wußte wohl, was er that.
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