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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Die beiden Mörder wollten ihre Ankläger verderben; sie hatten ihren Führer um so leichter gewonnen, als derselbe auf den unserigen eifersüchtig war. Sie brauchten uns gar kein Leid zu thun; wenn sie unsern Führer töteten, waren wir unbedingt verloren. Sie lauerten also hier bei der gefährlichsten Stelle des ganzen Weges und schossen Sadek nieder. Nun brauchten sie nur zuzusehen, wie wir versanken.
Ihr Kalifen und Märtyrer des Glaubens, hört mich! Ich, Omar Ben Sadek, werde nicht eher lachen, nicht eher meinen Bart beschneiden, nicht eher die Moschee besuchen, als bis die Dschehennah aufgenommen hat den Mörder meines Vaters! Ich schwöre es!« Ich war tief erschüttert von diesem Schwure, durfte aber nichts dagegen sagen.
»Gut! Omar Ben Sadek, wie lange dienst du diesem Nemsi?« »Seit gestern.« »Das ist nicht lange. Ich will also gnädig sein und dir nur zwanzig Hiebe auf die Fußsohle geben lassen.« Zu mir gewendet, fuhr er fort: »Und wie heißt dieser dein Diener hier?« »Allah akbar, Gott ist groß, aber er hat leider dein Gedächtnis so klein gemacht, daß du dir nicht einmal zwei Namen merken kannst!
»Hast du nicht gehört, daß er nach Seftimi gegangen ist und heute wieder zurückkehren wird?« »Er wird uns dennoch nicht finden.« »Er wird uns finden. Sagte nicht Sadek, daß der Weg nach Seftimi und nach Fetnassa auf zwei Dritteile ganz derselbe sei?« »Effendi, du giebst mir neue Hoffnung und neues Leben. Ja, wir werden warten, bis Omar hier vorüberkommt.«
Und du glaubst auch endlich, daß er den Führer Sadek erschossen hat?« »Ja.« »Du warst dabei?« »Allerdings.« »Und hast es gesehen?« »Sehr deutlich. Auch Hadschi Halef Omar ist Zeuge.« »Nun wohl, so hat er ihn erschossen; aber willst du wirklich deshalb sagen, daß er ein Mörder sei?« »Natürlich!«
»Er nennt sich Hadschi Halef Omar.« »Wer ist der andere?« »Er ist der Führer Omar Ben Sadek.« »Und wer bist du selbst?« »Du hast es ja gelesen!« »Ich habe es nicht gelesen.« »Es steht in meinem Passe.« »Er ist mit den Zeichen der Ungläubigen geschrieben. Von wem hast du ihn?« »Von dem französischen Gouvernement in Algier.« »Das französische Gouvernement in Algier gilt hier nichts.
»So danke Allah, denn vielleicht wärest du sonst bereits zu deinen Vätern versammelt! Und wir wollen wirklich hinüber?« »Allerdings.« »Bismillah, in Gottes Namen! Mein Freund Sadek wird wohl noch am Leben sein.« »Wer ist das?« »Mein Bruder Sadek ist der berühmteste Führer über den Schott Dscherid; er hat noch niemals einen falschen Schritt gethan.
Wir folgten ihr bis in die Nähe von Kris, wo sie sich im breiten Wege verlor. Ich hatte also die Gewißheit, daß sich die Mörder hier befanden. Halef war nachdenklich geworden. »Sihdi, soll ich dir etwas sagen?« meinte er. »Sage es!« »Es ist doch gut, wenn man im Sande lesen kann.« »Es freut mich, daß du zur Erkenntnis kommst. Doch, da ist Kris. Wo ist die Wohnung deines Freundes Sadek?«
Sie kam näher und näher und erblickte nun auch uns. »Er ist es,« meinte Halef, legte die Hände wie ein Sprachrohr an den Mund und rief: »Omar Ben Sadek, eile herbei!« Der Gerufene verdoppelte seine Schritte und stand bald vor uns. Er erkannte den Freund seines Vaters. »Sei willkommen, Halef Omar!« »Hadschi Halef Omar!« verbesserte Halef. »Verzeihe mir!
»Folge mir!« Er ritt um den Ort, der aus einigen unter Palmen liegenden Zelten und Hütten bestand, herum bis zu einer Gruppe von Mandelbäumen, in deren Schutze eine breite, niedere Hütte lag, aus der bei unserem Anblick ein Araber trat und meinem kleinen Halef freudig entgegeneilte. »Sadek, mein Bruder, du Liebling der Kalifen!« »Halef, mein Freund, du Gesegneter des Propheten!«
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