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Aktualisiert: 30. April 2025


Als die vier Kinder fort waren, wurde ein »Jaß« angefangen. Der Gehülfe hatte jetzt schon eine ziemlich bedeutende Geschicklichkeit in der Übung dieses Spiels erlangt, er bewies dieselbe und gewann fast fortwährend, was ihn veranlaßte, ganz besonders vorsichtig seine Worte zu wählen, da er die Gereiztheit, die in der Frau bei Spielverlusten hervorzubrechen pflegte, genau kannte. Sie spielten eine Stunde lang, von Zeit zu Zeit wieder an den Rotweingläsern nippend, wie am Vorabend. Plötzlich sagte Frau Tobler, indem sie das Spiel unterbrach: »Wissen Sie es schon, Marti, daß mein Mann mich zu meiner Schwiegermutter schickt? Ja, es ist so, und ich werde mich morgen früh auf die Bahn begeben, um ihr einen Besuch zu machen. Wir müssen ja jetzt das Geld haben, sonst sind wir verloren, und sie schickt nichts. Sie ist sehr geizig, wenigstens hält sie ihre Gelder scharf beisammen. Sie werden sich denken können, wie unangenehm mir eine solche Fahrt jetzt ist, aber es muß sein. Diese Frau, die ich schon so lange nicht mehr gesehen habe, die ich kaum recht kenne, werde ich bitten müssen, ja Marti! Und sie wird kalt zu mir sein, von oben herab, das fühle ich nur zu deutlich. Es wird so leicht für sie sein, mich zu kränken, mir weh zu tun, denn schließlich behandelt man ja eine Bettlerin nicht, wie man mit Glacéhandschuhen jemanden anrührt. Sie hat mich übrigens von jeher ein wenig 'auf dem Zug' gehabt, ich habe das immer empfunden. Als ob ich von jeher ihrem Sohn, meinem Mann, nur Unheil gebracht hätte. Und so wird sie mir jetzt natürlich entgegentreten: wie einer Sünderin. Sie wird mir die Kleider, die ich am Leib trage, vorwerfen, die unnötige Eleganz derselben, den unglaublich überflüssigen guten Schnitt. Nein, das neue Kleid werde ich schon nicht anziehen dürfen. Das hat auch keinen Zweck. Eine, die daherkommt, um zu heischen, soll schwarz gehen, ich werde das alte, schwarze Seidenkleid anziehen, das macht einen sehr unterwürfigen Eindruck. Ja ja, Joseph, Sie sehen, andere müssen sich auch zwingen und dulden und herabwinden zur Bescheidenheit. Es geht eben so, man weiß gar nicht, woher und wie und wieso so rasch. Diese Welt

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