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Aktualisiert: 13. Juni 2025


Das Wirkliche, das rein Menschliche verdammte sie im Leben wie in der Kunst, die sie nur als Mittel zur Förderung religiöser und kirchlicher Zwecke, im weitesten Sinne, gelten lassen wollte; daher die bewußte Abkehr von der Natur.

Allerdings ist der semitische Gebrauch ein religiöser, also zum Kinderopfern gehörig. Doch liesse sich auch für blosses Aussetzen der Kinder manches Semitische beibringen.

Als der Sohn sie verließ, geschah es, um seinem Triebe nach einem größeren Wirkungskreise zu genügen; aber er versprach ihr dabei, stets zeitweilig zu ihr zurückzukehren, sobald die Umstände es erlaubtenein Versprechen, das mit religiöser Strenge eingehalten wurde.

Um das Gesagte zusammenzufassen: jener Seelenzustand, dessen sich der Heilige oder Heiligwerdende erfreut, setzt sich aus Elementen zusammen, welche wir Alle recht wohl kennen, nur dass sie sich unter dem Einfluss anderer als religiöser Vorstellungen anders gefärbt zeigen und dann den Tadel der Menschen ebenso stark zu erfahren pflegen, wie sie, in jener Verbrämung mit Religion und letzter Bedeutsamkeit des Daseins, auf Bewunderung, ja Anbetung rechnen dürfen, mindestens in früheren Zeiten rechnen durften.

Diese Grundsätze sind folgende: Die Seele ist unsterblich und durch die Güte Gottes zur Glückseligkeit geschaffen; für unsere Tugenden und guten Werke erwarten uns nach diesem Leben Belohnungen, für unsere Missetaten aber Strafen. Diese Anschauungen sind zwar religiöser Natur, aber nach Ansicht der Utopier führt schon die Vernunft dazu, an sie zu glauben und sie zu billigen. Nach Beseitigung dieser Grundsätze, so erklären sie ohne jedes Bedenken, wird niemand so töricht sein zu meinen, er dürfe dem Vergnügen nicht auf jede Weise, auf rechte und unrechte, nachjagen. Nur müsse man sich, so erklären sie weiter, davor hüten, ein größeres Vergnügen durch ein kleineres beeinträchtigen zu lassen oder einem Vergnügen mit schmerzhaften Rückwirkungen nachzugehen. Denn den dornenvollen und beschwerlichen Pfad der Tugend zu wandeln und dabei nicht bloß auf des Lebens Annehmlichkeiten zu verzichten, sondern auch den Schmerz freiwillig zu ertragen, und zwar ohne Aussicht auf irgendwelchen Gewinn was könnte nämlich wohl auch der Gewinn sein, wenn man nach dem Tode nichts erreichen soll, nachdem man dieses ganze Leben freudlos, also jämmerlich, zugebracht hat? das ist in den Augen der Utopier das Sinnloseste, was es geben kann. Nun liegt aber nach ihrer Meinung das Glück nicht in jeder Art von Vergnügen, sondern nur in einem rechtschaffenen und ehrbaren; zu diesem nämlich, als zu dem höchsten Gut, zieht, so sagen sie, die Tugend selbst unsere Natur hin, während nach Ansicht der Gegenpartei einzig und allein die Tugend unser Glück bedingt. Die Tugend besteht nämlich, wie die Utopier meinen, in einem naturgemäßen Leben, sofern uns Gott dazu geschaffen hat; naturgemäß aber lebt der, der in allem, was er begehrt und meidet, den Geboten der Vernunft gehorcht. Die Vernunft entfacht ferner im Menschen vor allem anderen die ehrfurchtsvolle Liebe zur göttlichen Majestät, und dieser verdanken wir es ja, daß wir sind und an der Glückseligkeit teilnehmen dürfen. Sodann mahnt uns die Tugend und regt uns dazu an, ein möglichst sorgenfreies und frohes Leben zu führen und allen unseren Mitmenschen, entsprechend unserer natürlichen Gemeinschaft mit ihnen, zur Erreichung des gleichen Zieles zu verhelfen. Denn noch nie ist jemand ein so finsterer und strenger Anhänger der Tugend und entschiedener Feind des Vergnügens gewesen, daß er von dir Anstrengungen, Nachtwachen und Kasteiungen verlangte, ohne nicht gleichzeitig dir aufzugeben, die Not und das Ungemach anderer nach Kräften zu lindern, und ohne es nicht im Namen der Menschlichkeit für lobenswert zu halten, daß ein Mensch dem anderen Heil und Trost spendet. Wenn nun die höchste Menschlichkeit darin besteht und keine Tugend ist dem Menschen eigentümlicher

Noch mehr als ihr historischer wich ihr religiöser Unterricht vom Gewohnten ab. Die Kinder lernten weder Bibelsprüche noch Gesangbuchverse, von der biblischen Geschichte erfuhren sie wie von schönen Märchen, an die zu glauben, im Sinne des Fürwahrhaltens, sie nie gezwungen wurden.

Das alles war erst Untermalung; Figur und Umriß zeigten sich später. Er sprach von Schiffen und Dschunken; vom Himmel, vom Meer; von Wäldern und Gärten; von Tempeln und Festen; von Städten und Wüsteneien; von Heiligen und von Verbrechern; von religiöser Versunkenheit und weltlicher Mühsal; von Aufruhr und Unterdrückung, von innigem Werkfleiß und liebender Tat.

Jahre hindurch setzte man sehr harte Strafen auf die Unterlassung oder auf die öffentliche Mißachtung dieser kleinen und kleinlichen religiösen Übungen, die zum Rang heiligster religiöser Pflichten erhoben wurden. Jener perverse Römer, von dem wir sprachen, wird die Achseln gezuckt haben, als er die ganze Masse der Bürger vor den schrecklichen Gesetzen der Inquisition zittern sah.

Deßhalb also sollen alle Lehrer einer höheren Bildungsanstalt von religiöser Gesinnung durchdrungen sein. Wenn dagegen der eine die Religion liebt, der andere aber gerade das Gegentheil thut, so wird die Jugend nur in Verwirrung gebracht.

Soll auch dagegen noch eine besondere Bemerkung gemacht werden, so sei auf folgendes hingewiesen: Ein menschliches Verhalten, ein religiöser Gebrauch etwa, sei in sich möglichst "absurd". Diese Absurdität wird komisch erscheinen, wenn sie überraschend oder verblüffend ist; d. h. wenn wir die betreffenden Personen mit unserem Masse messen, sie also als vernünftige Menschen betrachten, wenn demgemäss die Unvernunft in unseren Augen den Anspruch erhebt, vernünftig, ja vielleicht erst recht vernünftig zu sein, zugleich aber völlig klar in ihrer Unvernunft einleuchtet.

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