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Durch einen Besuch in der Taverne zur roten Katze war Allan Mirmells Aufmerksamkeit auf Rachotinsky gelenkt worden, und er hatte Nachforschungen anstellen lassen, hatte später auch von ihm gelesen. Nächtelang beobachtete er ihn und seine Gefährten.

Rachotinsky, von einem mechanischen und beinahe verbissenen Pflichtbewußtsein an das Lager Mirmells geschmiedet, der mit dem Tode rang, war nur mühsam zu überreden, mich auf den Gletscher zu begleiten. Wir warteten, bis der Sturm vorüber war, dann gingen wir, mit Stricken versehen, hinauf. Meine lauten Rufe blieben unbeantwortet. Das Schneetreiben hatte jede Spur verwischt.

Rachotinsky trieb mit ihm geologische Studien aus Büchern und Tiefseestudien mit Hilfe des Plankton-Netzes, das wir an Bord hatten. Einmal stand Trevanion bei Mondschein am Kompaßhäuschen und starrte unbeweglich aufs Meer. Seine Knabengestalt ergriff mich.

Die frappante Erscheinung Natalie Fedorownas, die durch ihr Wesen wie durch die Aufnahme, die sie fand, alles Geschehene erraten ließ, bewog ihn, sich Rachotinsky zu erkennen zu geben und ihm das Anerbieten zu stellen, das verfolgte und leidende Mädchen in seinem Haus aufzunehmen, wo es Niemandem einfallen würde, sie zu suchen.

Rachotinsky hatte mich zwei oder dreimal nach dem Landhaus Mirmells mitgenommen, und ich hatte sie gesehen. Die Pracht und der Luxus jenes Hauses machten keinen Eindruck auf mich; ich gewahrte nur sie; Tag und Nacht war sie mein einziger Gedanke.

Dies Wort ist nicht nur bildlich zu verstehen. Es war mir damals gelungen, mich wieder meinem eigentlichen Beruf zu nähern; ich hatte die Stelle eines zweiten Maschinisten auf einem der kleinen Themse-Dampfer. Der Dienst verhinderte mich, während des Tages das Licht der Oberwelt zu sehen, und den Abend wie den größten Teil der Nacht verbrachte ich in einer Taverne bei den East-India-Docks. Ich hatte um jene Zeit einen jungen Russen kennen gelernt und mich ihm angeschlossen. Sein Name war Rachotinsky. Er war Arzt gewesen und hatte fünf Jahre in der Verbannung am Baikalsee gelebt. Sein Vater war in der Schlüsselburg gestorben, zwei Schwestern und ein Bruder hatten den sibirischen Tod gefunden. Sein Gemüt war düster; sein Geist war von einer Rachsucht erfüllt, deren Übermaß ihn lähmte und deren Glut mich gleichfalls ergriff. Ich wußte nichts von seinen Plänen, er war trotz aller Beredsamkeit verschwiegen; hätte er mich zu einer Tat aufgefordert, ich hätte mich ohne Besinnen geopfert. In jener Taverne, wo wir uns trafen, kam er häufig mit einigen seiner Landsleute zusammen, und wenn sie miteinander russisch sprachen, merkte ich an ihren Mienen, daß sie nicht leeres Stroh, sondern volle

Einer der Russen sagte, daß der junge Trevanion sie geliebt habe; Rachotinsky gestand mir, daß Trevanions Stimme einen unheilvollen Zauber auf sie geübt habe, ihr alles Vergangene, ihren Kummer, ihre Besudelung, ihre Blindheit quälend zu Bewußtsein gebracht. Aber was eigentlich vorgegangen war, habe ich nicht erfahren können.

Vielleicht war die Ruhe schuld, deren ich genoß. Es kommt ja vor, daß Leute, die sich ein ganzes Leben hindurch abgearbeitet haben, plötzlich sterben, wenn Mühe und Sorgen aufhören. Ich lag und schaute in die Luft. Hin und wieder spürte ich, daß ich weinte. Oft saßen Rachotinsky und Mirmell neben mir, sei es nun, daß ich auf Deck in der Sonne gebettet war oder bei schlechtem Wetter im Raum.

Kraft seines mystischen und durchdringenden Geistes hatte Rachotinsky unbegrenzten Einfluß über Mirmell gewonnen. Allan Mirmell hatte eines der interessantesten Männergesichter, die ich je gesehen.

Rachotinsky hatte teils durch Spekulation, teils durch Forschungen die Überzeugung gewonnen, daß auf dem Kontinent der Antarktis ausgebreitete Kohlenlager vorhanden seien, und er hatte die etwas fantastische Absicht, diese noch verborgenen Reichtümer aufzufinden und sie für die unglücklichen, bedrückten Söhne seines Vaterlands nutzbar zu machen.