Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 13. Juni 2025
»Suchst Du Freund Pulteleben?« fragte er lachend; »dem bin ich vorher in einem traurigen Zustand zu Fuß begegnet, und ihn selber hat der Rappe bös zwischen Dornen und Geröll abgesetzt. Wenn er es hindern könnte, ließ er sich gewiß vor keinem Menschen sehen, ehe er frische Toilette gemacht hat; er ist bitterböse zugerichtet.«
»Dann lassen Sie sich's heute wenigstens einmal bei uns gefallen,« lachte Oskar, »morgen werden Sie jedenfalls allein essen können.« »Nun gut,« erwiederte von Pulteleben »na endlich,« wandte er sich dann an den eben eintretenden Jeremias, indem er ihm den Stiefelknecht abnahm und seine bestaubten Stiefel auszog »setzen Sie den Stuhl nur dahin aha, und auch ein kleiner Spiegel.
Diese zögerten auch nicht lange, und hatte sich Herr von Pulteleben schon gegen das Ende der Mahlzeit in seiner Umgebung wohl gefühlt, so entzückte ihn jetzt, im wahren Sinne des Wortes, die Natürlichkeit und Liebenswürdigkeit Helenens, die allen Zwang abgeworfen zu haben schien und nach Herzenslust lachte und plauderte. Helene war wirklich bildschön.
»Ich bin's,« sagte die Dorothea »ich bringe das zerrissene Zeug wieder der Schneider ist die Nacht nicht nach Haus gekommen er ist auf einen Ball über Land soll ich's zu einem Andern tragen?« »Aber das versteht sich doch von selbst!« rief Herr von Pulteleben ärgerlich »so gescheidt hätten Sie doch gleich sein können.«
Herr von Pulteleben befand sich noch immer in einem gemäßigten Grade von Verzweiflung, denn der Gedanke, sich bei einer solchen Familie auf eine solche Art eingeführt zu haben, trieb ihm fast die Haare zu Berge.
Kein Stuhl, kein Tisch, kein Bett, kein Spiegel, Nichts, Nichts war zu sehen, als die kahlen geweißten Wände, und Herr von Pulteleben rief: »Nun, das ist ein hübsches Logis, in dem nicht einmal ein Stuhl steht! Wohin haben Sie mich denn gebracht, Meister Ungeschickt?«
Der Herr von Pulteleben hat's geschrieben und vorgelesen, und nachher wurd' es unterzeichnet und fortgeschickt, im ganzen Orte herum. Selbst der Lump, der Justus, und der Schuft, der seine Frau und Kinder immer prügelt und mit dem Bösen im Bunde steht, hat seinen Namen mit drauf setzen müssen.« »Neben den der Frau Gräfin?« lächelte Sarno.
»Richte es ein wie Du willst,« wehrte Helene ab »ich sage Dir ja, ich füge mich Allem, aber quäle mich nicht weiter!« und mit raschen Schritten verließ sie das Zimmer, um ihre eigene Stube aufzusuchen. Herr von Pulteleben saß oben, eine Treppe höher, noch in seinem Morgenanzuge vor dem geöffneten Koffer und überzählte seinen Cassenbestand.
Die Gräfin lächelte wieder freundlich vor sich hin und sagte dann in gütigem, aber immer noch abwehrendem Tone: »Nun, wir wollen sehen; ich werde mit meiner Tochter sprechen ich glaube, daß wir zu einander passen, und wenn Sie auch noch etwas jung sind....« »Ich werde mit jedem Tage älter!« rief Herr von Pulteleben, der vor lauter Glückseligkeit schon gar nicht mehr wußte was er sagte.
Eine Viertelstunde mochte er wohl den Platz verlassen haben, als eine klägliche Gestalt denselben Weg herabgehinkt kam, den vorher die Pferde genommen hatten. Es war Herr von Pulteleben, sein Gesicht blutig und mit einigen Rissen, die Dorn oder Stein darauf zurückgelassen, seinen Rock beschmutzt und zerfetzt, und das Gewicht seines Körpers einzig und allein seinem rechten Beine vertrauend.
Wort des Tages
Andere suchen